Zeckenbisse häufiger als gedacht: Jeder siebte Jugendliche schon einmal von Borreliose betroffen

Von Nicole Freialdenhoven
12. April 2012

Eine Borreliose ist eine Infektionskrankheit, die durch den Biss der Zecke übertragen wird und bei etwa jedem hundertsten Zeckenbiss zum Ausbruch kommt. Eine großangelegte Studie des Robert Koch-Institutes zeigte nun, dass die Borreliose in Deutschland weiter verbreitet ist, als bisher angenommen.

Daten des KiGGS-Survey zur Kinder- und Jugendgesundheit ergaben, dass bereits sieben Prozent aller Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren bereits einmal von einer infizierten Zecke gebissen wurden und Antikörper gegen die Krankheit gebildet hatten. Bei kleinen Kindern zwischen 3 und 6 Jahren lag die Zahl bei immerhin 3 Prozent.

Erstaunt zeigten sich die Forscher darüber, dass nicht wie bislang angenommen, Hunde häufig Zecken auf Menschen übertrugen, sondern Katzen. Die Zecken würden vermutlich von der Katze auf den Menschen überwechseln, wenn dieser mit dem Haustier schmuse und dann zubeißen.

Weniger erstaunlich war dagegen die Tatsache, dass Kinder aus ländlichen Gebieten häufiger von Borreliose betroffen sind als Kinder aus Großstädten. Kinder mit Migrationshintergrund erkranken mit lediglich 1,9 Prozent wesentlich seltener als deutschstämmige Kinder, bei denen der Anteil bei 5,5 Prozent liegt. Dies wird vor allem auf ein unterschiedliches Freizeitverhalten zurückgeführt.