Zu viele Früherkennungsmuffel: Deutsche verschenken bares Geld beim Zahnarzt

Der aktuelle "Zahnreport" der Barmer GEK deckt mangelnde Inanspruchnahme des Bonusheftes auf

Von Nicole Freialdenhoven
16. April 2015

Mehr als jeder vierte Deutsche hätte von seiner Krankenkasse höhere Zuschüsse zum Zahnersatz erhalten können - wenn er zuvor regelmäßig zur Früherkennung gegangen wäre. Dies ergab der aktuelle "Zahnreport" der Barmer GEK.

Vorteile des Bonusheftes

Den Versicherten entgingen so rund 20 Millionen Euro. Gesetzlich Krankenversicherte können in einem Bonusheft ihren jährlichen Besuch beim Zahnarzt zur Kontrolle und Früherkennung von Zahnproblemen festhalten lassen und erhalten nach frühestens fünf Jahren höhere Festzuschüsse für Kronen und andere Formen des Zahnersatzes. Der Studie zufolge nutzen jedoch 28,3 Prozent der Versicherten diese Möglichkeit gar nicht.

Regionale Unterschiede des Zahnersatzes

Der Zahnreport untersuchte außerdem wie es um die Zahnfüllungen und den Zahnersatz in Deutschland bestellt war. Demnach musste fast jeder dritte Zahn innerhalb von vier Jahren nach Erhalt einer Füllung noch einmal behandelt werden.

Da die Zahnärzte nicht angeben müssen, welches Material und welche Füllart verwendet wurde, ist unklar, warum diese Nachbehandlungen erforderlich sind. Den Statistiken zufolge hält eine Füllung durchschnittlich zwischen 8,7 und 10,5 Jahre. In den östlichen Bundesländern sind Füllungen weiter verbreitet als in den westlichen Bundesländern, wo häufiger auf Kronen gesetzt wird.