Zu wenig Personal in Kitas - welche Auswirkungen hat dies auf die Kinder?

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
4. März 2014

Wenn Deutschlands Kitas in letzter Zeit in die Schlagzeilen geraten sind, dann meist aus dem Grund, dass meist nicht genügend Plätze zur Verfügung standen.

Aktuell wird dieses Problem auch von einer anderen Seite aus betrachtet, denn es herrscht hoher Personalmangel. Dies ist vor allen Dingen auf die zahlreichen Neubauten in den vergangenen Jahren zurück zu führen. Nach Angaben des Forschungsverbunds "Deutsches Jugendinstitut" sei von einer fehlenden Anzahl von 20.000 Fachkräften die Rede. Besonders heikel sei die Situation in Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.

Einbußen bei den Betreuungsqualitäten

Um Kindern eine gute Betreuung bieten zu können, brauchen sie eine Bezugsperson, die sich auf die individuellen Bedürfnisse der Kleinen einstellen und entsprechend darauf reagieren kann.

Derzeit werden die Kita-Gruppen durch die Jugendämter vergrößert. Diese können so mehr Plätze sicher stellen. Zudem werden die Kinder, die in die Betreuungseinrichtungen gegeben werden immer jünger. So kann dieses Ziel nicht erreicht werden. Dieses Problem kann auf Dauer die Kinderentwicklung in zahlreichen Bereichen beeinflussen.

Experten zufolge werde der Trend der hohen Personalnachfrage auch weiterhin bestehen. Es gilt, entsprechende Maßnahmen einzuleiten, um irgendwann wieder eine Auswahl aus vielen Bewerbern ermöglichken zu können. Nur auf diese Weise könne man diejenige Person finden, die auch tatsächlich ins Team passt. Ein weiteres Ziel ist die Einstellung mehr männlicher Fachkräfte.

Möglichkeiten, den Personalmangel zu beheben

Um das bestehende Problem zu lösen, wurden bereits einige Ideen umgesetzt. So wurden Weiterbildungen ins Leben gerufen, damit beispielsweise andere Berufsgruppen wie Grundschullehrer, Musikpädagogen und Psychotherapeuten den Job als Erzieher ausüben können. Problematisch ist hierbei jedoch das niedrige Gehalt, was viele Menschen von einer Umschulung abhält.

Auch berufsbegleitende Ausbildungen werden angeboten, sodass die große Hoffnung auf Quereinsteiger aus anderen Berufen lastet. Doch auch in diesem Fall ist die Motivation, aus Gründen von Personalmangel den Beruf zu wechseln, nicht gerade groß.

Eine weitere Maßnahme stellt die Personalsuche in anderen Ländern wie zum Beispiel Griechenland da, denn dort gibt es viele Erzieherinnen, im Allgemeinem mit sehr gutem Abschluss ohne Job. Doch zahlreiche Eltern sind diesbezüglich skeptisch und ein weiteres Problem ist, dass die Arbeitskräfte mit Sprachschwierigkeiten zu kämpfen haben. Zudem ist deren Aufenthalt meist nur von kurzer Dauer, was sich wiederum negativ auf die Betreuungsqualität auswirkt.