Zu wenige Frauen wissen Bescheid, wann die "Pille danach" sinnvoll ist

Viele Frauen wissen nicht, wann ein Eisprung möglich ist und die "Pille danach" überhaupt wirksam

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
11. Dezember 2008

Bis zu 300.000 Mädchen und Frauen, so schätzt "pro familia", kommen jedes Jahr in Deutschland in die Situation, in der sie die "Pille danach" brauchen könnten. Das Medikament enthält den Wirkstoff Levonorgestrel. Bis zu 72 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr kann dieses Hormon den Eisprung verzögern oder verhindern.

Je früher sie eingenommen wird, desto wirksamer ist sie - am besten in den ersten 12 bis 24 Stunden. Sie ist aber nur sinnvoll, wenn der Eisprung tatsächlich möglich ist, also zum Beispiel nicht am Anfang des Zyklus.

Verschreibungspflicht - ja oder nein?

"Viele Frauen sind nicht informiert, wann die Pille danach sinnvoll ist oder wann sie überhaupt schwanger werden können", bedauert Dr. Ingeborg Reckel-Botzem vom Berufsverband der Frauenärzte in der "Apotheken Umschau". Deshalb befürwortet sie die bestehende Rezeptpflicht für das Medikament, das eine einmalige Form der Nachverhütung bleiben solle.

Gäbe es das Präparat ohne Rezept in der Apotheke, würden es sich ängstliche, übervorsichtige Frauen vielleicht verfrüht oder zu oft holen. Da es aber Zyklusstörungen und andere Komplikationen auslösen kann, soll eine unnötige Einnahme vermieden werden.

"pro familia" dagegen plädiert für die Aufhebung der Verschreibungspflicht. In 18 europäischen Ländern ist Levonorgestrel rezeptfrei erhältlich.