Zungenschrittmacher gegen nächtliche Schlafaussetzer?

Von Katja Grüner
4. Oktober 2013

Die nächtliche Schlafapnoe ist in der Bevölkerung weit verbreitet. Es bezeichnet nächtliche Atemaussetzer, die bei schnarchenden Menschen häufig vorkommen. Dies ist nicht nur nervend für den Partner, sondern kann auch zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen, weitere Erkrankungen und Tagesmüdigkeit sind oft die Folge.

Forscher haben nun herausgefunden, dass ein nächtlicher Zungenschrittmacher Hilfe und Therapie für Betroffene bringen könnte. Dabei handelt es sich um ein kleines Gerät, dass in der Nähe des Schlüsselbeins implantiert wird. In dem chirurgischen Eingriff wird eine Sonde zum Zwerchfell und eine Elektrode hin zur Zungenmuskulatur gelegt. Dadurch werden dann Impulse gesendet, sodass sich die Zunge nach vorne bewegt und die Atemwege in der Nacht frei bleiben.

Momentan ist der Zungenschrittmacher nicht die Therapie der ersten Wahl, so die Mediziner. Immer noch wird die obstruktive Schlafapnoe vorwiegend mit der CPAP-Behandlung kuriert oder auch mit Zahnschienen, die die Atemwege offen halten sollen. Beim Zungenschrittmacher sind immer noch die enormen Kosten der Nachteil sowie auch die Tatsache, dass Langzeitrisiken noch nicht genau erforscht sind, da noch die Erfahrungen damit fehlen.