Zwei Gene machen anfällig für die Posttraumatische Belastungsstörung

Von Cornelia Scherpe
4. April 2012

Mit der Posttraumatischen Belastungsstörung haben Menschen zu kämpfen, denen in ihrem Leben etwas Furchtbares passiert ist, das sie nicht richtig verarbeiten konnten. Darunter zählen Erlebnisse in Kriegsgebieten oder schwere Unfälle, aber auch Missbrauch und Vergewaltigung. Wie hoch das Risiko ist, dass ein Betroffener am Ende wirkliche eine Posttraumatische Belastungsstörung entwickelt, hängt von mehreren individuellen Faktoren ab. Forscher haben nun herausgefunden, dass sogar die Gene eine Rolle spielen. In den USA ermittelte man direkt zwei Genvarianten, die es der Krankheit leichter machen.

Was tun die beiden Gene? In gesunder Form sorgen sie dafür, dass immer genügend Serotonin gebildet wird. Dieser Botenstoff ist auch als Glückshormon bekannt. Die zwei veränderten Gentypen produzieren im Schnitt zu wenig Serotonin und daher treten auch schneller seelische Leiden wie eben die Posttraumatische Belastungsstörung auf. Natürlich muss es noch immer einen auslösenden Faktor geben, doch ist dieser vorhanden, können sich Betroffene schwerer vor der seelischen Erkrankung schützen. Sie entwickeln dann die klassischen Symptome wie Albträume, Flashbacks am Tage und Depressionen und selbstverletzendes Verhalten.

Das Entdecken der zwei Genvarianten bedeutet für Psychologen einen wichtigen Fortschritt. Sie hoffen so, dass man via Gentest die Anfälligkeit eines jeden bestimmen und so effektiver diagnostizieren und therapieren kann. Auch ein Medikament, das die Botenstoffe besser reguliert, wäre in Zukunft denkbar.