Zytomegalievirus - Forscher finden neuen Weg zur Behandlung

Von Cornelia Scherpe
3. Juni 2014

Bei dem Zytomegalievirus (kurz ZMV) handelt es sich um einen Erreger aus der Gruppe der Herpesviren. Bekannt ist auch die Schreibweise Cytomegalievirus (kurz CMV), oder ganz korrekt "Humanes Cytomegalievirus" und "Humanes Herpes-Virus 5". Übertragen wird der Erreger durch jede Körperflüssigkeit und ist daher auf der ganzen Welt weit verbreitet.

Tatsächlich gehen Ärzte davon aus, dass bis zu 90 Prozent der Menschheit den Virus in sich trägt. In der Mehrheit der Fälle ist dies auch überhaupt kein Problem, denn das Immunsystem hat den Virus meist gut unter Kontrolle. Die meisten Menschen wissen daher von der Infektion nichts und leben ein völlig normales Leben. ZMV wird nur dann zum Problem, wenn ein Patient für seine Behandlung eine Immunsuppression bekommt. Dies ist zum Beispiel nach dem Erhalt eines Spenderorgans notwendig, denn nach einer Organtransplantation muss das Immunsystem erst einmal unterdrückt werden. Dies gibt dem Virus nun freie Hand und das kann lebensbedrohlich werden.

Möglichkeiten den Zytomegalievirus zu bekämpfen

Bislang gibt es jedoch keinen Impfstoff. Die einzige Möglichkeit, den Patienten zu helfen, ist die Übertragung von T-Zellen eines Spenders, der ebenfalls den Virus in sich trägt und diesen beherrschen kann. Dies wirkt jedoch auch nicht immer und weshalb dies so ist, fanden nun Forscher heraus. Schuld daran sind demnach sogenannte Immunevasine. Dies sind Stoffe, die der Virus herstellt und die den Erreger tarnen. Durch die Immunevasine wird verhindert, dass die T-Zellen eine infizierte Zelle als solche erkennen und angreifen.

Dieses Wissen will man sich nun zunutze machen. Man experimentierte mit verschiedenen T-Zellen und suchte jene, die sich von dem Ablenkungsmanöver der Viren nicht täuschen lassen. Tatsächlich fand man welche und hofft nun, dass man sie für eine neue Immuntherapie bei Infektionen mit dem Zytomegalievirus heranziehen kann.