2 Risikofaktoren für Komplikationen bei einer Grippe: Kürzliche Geburt und Adipositas

Von Cornelia Scherpe
3. September 2013

Jedes Jahr aufs Neue kommt die Grippewelle auch nach Deutschland. Viele Menschen nutzen daher die Möglichkeit, sich gegen die saisonale Grippe impfen zu lassen, damit ihre Chance auf eine Ansteckung kleiner wird. Dabei gibt es Menschen, bei denen die Ärzte mit Nachdruck zur Impfung raten, denn sie haben per se ein höheres Risiko darauf, dass die Grippe bei ihnen mit Komplikationen einher geht. Andere Patienten fühlen sich dagegen nach der Infektion kaum schlimmer als bei einer Erkältung.

Es gibt mehrere Faktoren, die das Risiko auf einen schlimmen Verlauf erhöhen. Aktuell stehen besonders Adipositas und eine noch nicht lang zurückliegende Entbindung als Gefahren im Raum. Aufgefallen sind diese beiden Faktoren in einer Meta-Analyse von 239 Studien. 610.782 Patientendaten wurden ausgewertet und dabei darauf geachtet, bei welchen Gruppen eine Influenza besonders schlimme Folgen hatte.

Bei infizierten Schwangeren stieg die Gefahr auf eine Einlieferung in ein Krankenhaus mit jedem Monat. Je weiter die Schwangerschaft also fortgeschritten war, desto eher kam es zu Komplikationen. Erfreulich war allerdings, dass deswegen nicht die Sterberate bei ihnen stieg. Die Frauen konnten also in den Klinken gut behandelt werden. Gefährlich für das Leben wurde die Grippe aber dann, wenn die Entbindung des Kindes erst wenige Woche zurück lag. Hier erhöhte sich das Risiko zu versterben direkt um das 4,4-Fache.

Auch Menschen mit Adipositas leiden mehr unter einer Grippe. Dieser Risikofaktor wurde bisher kaum berücksichtigt, doch gleich mehrere der Studien weisen auf die Gefahr hin. Bereits ab einem BMI von 30 lässt sich eine Neigung zu Komplikationen hin beobachten. Allerdings wichen die Studien in ihrer Prozentangabe stark voneinander ab, sodass man derzeit keine genaue Prozentangabe machen kann.