Abstoßung von Transplantationsorganen - Forscher entdecken neuen Zusammenhang
Organtransplantation: Blockade in Blutgefäßen durch Zellwucherungen führt zu Abstoßungsreaktionen
Forscher an der David Geffen School of Medicine der University of California (Los Angeles) haben einen der Hauptgründe für das Abstoßen von Transplantationsorganen herausgefunden. In den ersten fünf Jahren nach einer Transplantation passiert diese in 40 Prozent der Fälle.
HLA regen Zwellwachstum in Blutgefäßen an
Die humanen Leukozyten-Antigene (HLA) sind daran insofern beteiligt, als sie dem Körper die Fremdheit des Organs quasi mitteilen. Bei einer Abstoßungsreaktion kommt es zu einem gehäuften Zellwachstum, die die Blutgefäße des Spendeorgans anfüllen, bis sie schließlich verstopft sind und das Organ nicht mehr mit Blut versorgt wird. Diese Abläufe werden von den HLA angeregt.
Damit dies passieren kann, brauchen die HLA jedoch einen Impulsgeber - das Eiweiß Integrin beta 4. Wurden diese Eiweiße gezielt blockiert, konnten die HLA keine Zellwucherungen mehr auslösen. Umgekehrt legten fehlende HLA-Antikörper das Integrin beta 4 lahm. Zwischen den beiden besteht also eine Wechselbeziehung.
"Momentan haben wir noch keine Möglichkeit, die Blockade der Blutgefäße im Rahmen einer Abstoßungsreaktion zu verhindern", so die Forscherin Elaine Reed. Die neuen Erkenntnisse seien jedoch ein starker Impuls, in welche Richtung weiter geforscht werden müsse.
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