Absturz bei Germanwings schürt die Flugangst - Wie geht man damit um?

Statt auf Medikamente sollten Flugphobiker besser auf Simulationen und Seminare gegen die Angst setzen

Von Cornelia Scherpe
27. März 2015

Die Tragödie des Germanwings-Absturzes hat bei vielen Menschen eine Flugangst ausgelöst, oder weiter verstärkt. Wer schon immer ein leichtes Unbehagen beim Fliegen hatte, kann nun eventuell eine richtige Phobie entwickelt haben.

Was macht uns Angst?

Tatsächlich vermelden die Flugunternehmen eine überdurchschnittlichen Quote an Reiserücktritten. Dies hat nicht nur etwas mit der Betroffenheit und dem Mitgefühl der Menschen zu tun, sondern mit persönlicher Flugangst.

Um eine Möglichkeit zu finden, mit der Angst gesund umzugehen, muss man sich fragen, welcher Aspekt beim Fliegen die größte Angst auslöst. Dies können nämlich diverse Dinge sein.

  • Manche Menschen fürchten sich vor Terroranschlägen,
  • andere vor dem Absturz und
  • wieder andere vor der Enge im Flugzeug, oder
  • dem Kontrollverlust, da man sein Leben in die Hand eines anderen und dabei auch noch unbekannten Menschen gibt.

Medikamente keine Lösung

Wer aus Urlaubsgründen fliegen möchte, kann die Angst über den Urlaub stellen und die Reise stornieren. Doch es gibt auch Menschen, die aus beruflichen Gründen fliegen müssen. Wie sollen diese mit der Angst umgehen? So mancher sucht daher nun den Hausarzt auf und möchte sich Beruhigungsmittel verschreiben lassen. Davon raten die Mediziner jedoch ab.

Zum einen kann daraus eine Medikamentensucht werden, zum anderen drohen Nebenwirkungen wie Übelkeit, die die Flugreise nur noch unangenehmer machen. Wessen Angst nach der Katastrophe bei Germanwings überhand genommen hat, sollte über einen Besuch bei einem Flugangst-Seminar oder direkt beim Psychologen nachdenken.

Seminare und Flugangsthelm

Stiftung Warentest hat in diesem Zusammenhang bereits 2012 mehrere Privat-Seminare getestet und die Ergebnisse veröffentlicht. Teilnehmer bekommen dabei Informationen über das Fliegen, damit Angstauslösern wie Geräuschen an Bord die Kraft genommen wird. Zudem gibt es seit 2014 einen "Anti-Flugangsthelm", der als Simulator jeden Patienten einen Flug erleben lässt. So kann am Boden gegen die Flugangst trainiert werden.