ADHS behandeln: Tabletten versus Neurofeedback
Patienten lernen durch das Feedback, sich selbst zu kontrollieren und Symptome abzubauen
Eltern, deren Kinder an ADHS leiden, haben es nicht leicht. Auf der einen Seite möchten sie die Krankheit ihres Nachwuchses sinnvoll behandeln, auf der anderen Seite stehen die Nebenwirkungen der häufig verschriebenen Medikamente.
Seit einiger Zeit gibt es eine Alternative, die ADHS ganz ohne die Chemiekeule behandeln kann: das Neurofeedback. Doch viele Eltern sind auch hier skeptisch.
Nutzen und Sicherheit der Methode
Das Neurofeedback misst die Hirnströme der ADHS-Patienten und gibt ihnen so ein direktes Feedback über den aktuellen Zustand des Körpers. Durch dieses Feedback kann man lernen, sich selbst zu kontrollieren und damit typische Symptome wie körperliche Unruhe und Konzentrationsmangel langsam abzubauen.
Nebenwirkungen müssen Eltern nicht fürchten, denn das Kind sitzt lediglich vor einem Computer und die Hirnaktivität wird über Elektroden gemessen. Es erfolgt kein direkter Eingriff in den Körper. Durch rund 20 bis 30 Einzelsitzungen wird die Therapie kontinuierlich durchgeführt und das bei einer Erfolgsrate zwischen 50 und 70 Prozent.
Die Kinder lernen die Selbststeuerung ihrer Hirnströme am besten, wenn sie freiwillig zur Behandlung gehen und die Notwendigkeit bereits verstehen können. Das kann man beispielsweise bei Vorschulkindern noch nicht voraussetzen. Ein Nachteil des Neurofeedbacks ist außerdem, dass die Kosten von den Eltern selbst getragen werden müssen.
Sind Medikamente die bessere Wahl?
So pauschal kann man das zwar nicht sagen, doch es stimmt zumindest, dass die Mittel nicht so schlecht sind, wie sie oft dargestellt werden. In den letzten Jahrzehnten wurden viele Studien zum oft eingesetzten Methylphenidat durchgeführt, damit Eltern Gewissheit haben können, dass ihr Kind gut versorgt ist.
Dabei zeigte sich die Sicherheit des Mittels und seine gute Verträglichkeit. Zudem liegt der Therapieerfolg bei 95 Prozent.