Alternsforscher: Schafft die Heime ab!

Pflegeheime sind nicht mehr zeitgemäß - viele Senioren sind körperlich und geistig fit

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
26. Januar 2005

In dreißig Jahren werden die Sechzig- bis Achtzigjährigen die mit Abstand größte Bevölkerungsgruppe sein. Aber unsere Gesellschaft, inklusive Wissenschaft und Politik, schiebt Konsequenzen daraus immer noch vor sich her.

"Junge Alte" sind meistens gesund

Heute wird nicht einmal wahrgenommen, dass sich mit den Sechzig- bis Achtzigjährigen eine ganz neuen Generation herausgebildet hat: Die "jungen Alten", agil, optimistisch, lebensfroh und in ihrer großen Mehrheit körperlich und geistig fit. Erst danach nehmen Pflegebedürftigkeit und die Probleme, die daraus erwachsen, rapide zu.

Altersheime sind nicht mehr zeitgemäß

Alternsforscher haben nach einem Bericht des Apothekenjournals Gesundheit sogar den Bundestag aufgefordert, aktiv zu werden. Einer der Initiatoren, der Hamburger Psychiater Professor Klaus Dörner, klagt, das System von Pflegeheimen sei nicht mehr zeitgemäß. Am besten gehöre es abgeschafft. Würden Betroffene heute schon mögliche Alternativen - etwa betreute Senioren-Wohngemeinschaften - kennen, so Dörner, würde fast keiner freiwillig ein Heim wählen. In vielen Heimen ist nicht einmal mehr eine "Satt- und Sauber-Pflege" garantiert. Die niedersächsischen Pflegekassen fanden in jedem dritten Heim schwere Mängel.