Pflegeheime konzentrieren sich immer mehr auf Übergewichtige

Von Cornelia Scherpe
9. September 2013

Ein Pflegeheim soll sich aktuell vor allen Dingen um Menschen kümmern, die aufgrund ihres Alters oder ernster Gebrechen nicht mehr allein leben können und beständige Betreuung benötigen. Doch in Deutschland brauchen auch immer mehr Menschen Betreuung, da sie Fettleibigkeitadipös sind. Bei vielen Patienten ist es tatsächlich das krankhafte Übergewicht, das die Mobilität so weit beeinträchtigt, dass sie nicht mehr ohne Betreuer Dinge wie Waschen oder Aufstehen tun können.

Deutsche Pflegeheime reagieren

Die Pflegeheime in Deutschland richten sich immer mehr auf dieses gesundheitlichen Problem ein und haben nun auch vermehrt Angebote für adipöse Patienten. Wer aufgrund des Gewichts in Pflege muss, der wird in diversen Heimen inzwischen rundum mit einem Wandel der Lebensgewohnheiten versorgt. Das Essen wird konsequent umgestellt, es gibt dem Können angepasste Sportprogramme und psychische Unterstützung. Viele Betroffene leiden nämlich seelisch fast ebenso wie körperlich. Sie schämen sich für ihr Aussehen und verlorene Fähigkeiten.

Die Folge ist ein Rückzug in die Isolation und oft beginnt dort ein Teufelskreis aus Essen und Inaktivität. All das wollen Pflegeheime abfedern und den Patienten Schritt für Schritt zurück in ein normales Leben helfen. Spezial-Heime besitzen inzwischen auch alles nötige Equipment, wie etwa XXL-Rollstühle, breite Stühle im Speise- und Gemeinschaftsaal, stabilere Betten und Bettlifter, um adipöse Patienten aus dem Bett helfen.

Der erste Schritt bei der Therapie besteht aber meist darin, einfach zu zuhören und den Patienten die Gelegenheit zu geben, sich im Pflegeheim zu akklimatisieren. Viele wollen abnehmen und begrüßen daher nun in einer Umgebung zu sein, wo sie sich ausschließlich auf dieses Ziel konzentrieren können und Menschen mit gleichen Ängsten und Wünschen treffen.