Angst vor Jod ist unbegründet - Fakten über Jod und dessen Wichtigkeit

Von Cornelia Scherpe
12. Mai 2014

Immer wieder liest man in Zeitschriften und dem Internet, dass zu viel Jod in der Nahrung gefährlich ist. Selbst eine Sendung im Fernsehen machte im Frühling 2013 mit der Warnung vor der Überversorgung auf sich aufmerksam. Bereits unmittelbar nach der Ausstrahlung meldeten sich viele Ärzte zu Wort und zeigten sich empört.

Solche Meldungen sind schlicht Fehlinformationen und schüren innerhalb der Bevölkerung eine völlig unbegründete Angst. Endokrinologen betonen, dass vielmehr das Gegenteil der Fall ist und viele Deutsche über die Nahrung zu wenig Jod aufnehmen. Sie weisen aktuell wieder auf die wichtigsten Fakten zum Thema "Jod" hin, die man kennen sollte:

  1. Handelsübliche Nahrungsmittel, die man in normalen Mengen zu sich nimmt, können nicht dazu führen, dass man sich einer "Jodgefahr" aussetzt.

  2. Gefahr besteht eher durch eine Unterversorgung, denn die bekannte Erkrankung einer Kropfbildung und auch Knoten der Schilddrüse gehen auf einen anhaltenden Mangel zurück.

  3. Es stimmt nicht, dass man bei bestimmten Krankheiten bewusst weniger Jod als ein gesunder Mensch zu sich nehmen muss. Auch Schilddrüsenerkrankungen müssen nicht mit geringer Jodaufnahme einher gehen.

  4. Es stimmt zwar, dass in den letzten Jahren die Zahl der Diagnosen für Schilddrüsenleiden zugenommen hat, doch dies hat weniger mit dem Essverhalten der Deutschen zu tun. Die gestiegene Zahl geht auf den Umstand zurück, dass die Diagnostik besser geworden ist und daher mehr Bedürftige als früher erkannt werden können.

  5. Besonders wichtig: Gerade Schwangere benötigen sogar noch mehr Jod als andere Erwachsene. Während der neun Monate und auch während der Stillzeit benötigt der weibliche Körper im Schnitt die doppelte Menge an Jod. Oft wird daher die Einnahme von Jodpräparaten empfohlen.