Auslöser der Multiplen Sklerose entdeckt?
Forscher vermuten in der Nervenkrankheit Multiple Sklerose eine Autoimmunerkrankung
Die Ursachen der chronischen Nervenerkrankung "Multiple Sklerose" (MS) sind immer noch ein Rätsel für Mediziner. Möglicherweise haben italienische Forscher in der Ursachenforschung der Krankheit einen entscheidenden Schritt in Richtung Durchbruch gemacht. Das Forscherteam um Francesco Ria von der Katholischen Universität in Rom glaubt, dass MS eine Autoimmunerkrankung sein könnte.
Gründe für die Annahme
Ähnlich wie bei Diabetes mellitus greift die fehlgeleitete Immunabwehr nicht nur Eindringlinge, sondern auch körpereigene Zellen und Organe an und zerstört sie. Um ihre These zu bestätigen, veränderten die italienischen Forscher ein relativ harmloses Bakterium genetisch und infizierten im Tierversuch einige Mäuse. Wie erwartet, griff das Immunsystem der Tiere die mutierten Bakterien an und vernichtete sie binnen 15 Tagen restlos.
Allerdings hatten die Forscher das Bakterium so umgebaut, dass es aussah wie "Myelin": Ein Protein, das die äußere Schutzschicht der Nervenzellen bildet.
Das Immunsystem der Labormäuse konnte jedoch nicht zwischen der echten und der gefälschten Myelinstruktur unterscheiden. Die Versuchstiere erkrankten daraufhin alle an Multipler Sklerose, weil ihr Immunsystem begonnen hatte, die Nervenzellen anzugreifen.