Autofahren mit Parkinson - es kommt auf den Einzelfall an

Parkinsonerkrankte sollten ihre Fahrtüchtigkeit regelmäßig, durch Angehörige oder auch den TÜV, überprüfen lassen

Von Dörte Rösler
6. August 2015

Parkinson führt zu zahlreichen körperlichen und kognitiven Beeinträchtigungen. Autofahren kann für die Betroffenen - und andere Verkehrsteilnehmer - gefährlich werden. Ob Erkrankte ans Steuer dürfen, lässt sich aber nicht pauschal festlegen. Der Einzelfall entscheidet.

Krankheitsverlauf und Symptome

Im Verlauf der Parkinson-Krankheit sterben im Gehirn allmählich die Dopamin produzierenden Nervenzellen ab. Je geringer die verfügbaren Mengen des Neurotransmitters sind, desto stärker treten das typische Zittern und die Bewegungsstarre auf. Neben Tremor und Freezing, wie der Fachmann diese Symptome nennt, leiden die Betroffenen häufig an

Auch Halluzinationen sind möglich. Diese Beschwerden lassen sich durch Medikamente teilweise wirkungsvoll behandeln. Aber auch die Tabletten haben Nebenwirkungen, die die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen können. Eine häufige Folge ist etwa Müdigkeit, manche Betroffene zeigen auch verstärkte Aggressionen.

Fahrtüchtigkeit im Auge behalten

Wie weit die Fahrtüchtigkeit durch diese Symptome eingeschränkt ist, sollte ein Arzt prüfen - am besten einmal jährlich. Manche Patienten fürchten allerdings ihre Selbständigkeit zu verlieren, wenn ihnen den Führerschein entzogen wird.

Anderen mangelt es an der Einsicht in ihr Krankheitsbild. Neurologen empfehlen deshalb den Angehörigen, die Fahrtüchtigkeit ihres Partners oder Elternteils zu beobachten.

  • Kann der Betroffene noch sicher die Spur halten?
  • Reagiert er noch schnell genug?

Parkinson-Patienten beim TÜV

Wenn der Erkrankte einsichtig ist, kann er seine Fahrtüchtigkeit auch beim TÜV prüfen lassen. In vielen Orten gibt es außerdem spezialisierte Fahrschulen, in denen Betroffene ihre praktischen Fertigkeiten unter Beweis stellen können.

Die Fahrlehrer geben auch Tipps zu technischen Erleichterungen für Parkinson-Patienten. Hilfreich sind etwa breitere Bremspedale oder ein Automatikgetriebe.