Beginnendes Delirium: eine Diagnose ist schwer

Wann ein Delir beginnt, ist für einen Arzt oft nur schwer zu beurteilen

Von Cornelia Scherpe
19. Januar 2015

Wer sich in einem Delirium (auch Delir) befindet, dessen Bewusstsein ist getrübt. In der Medizin unterscheidet man dabei zwei Arten: hyperaktives und hypoaktives Delirium.

Die zwei Arten des Diliriums

  1. Bei der hyperaktiven Form ist der Patient durch die Bewusstseinsveränderungen auffallend aktiv. Es kommt zu innerer Unruhe und offener Aggressivität gegen andere Menschen.
  2. Die hypoaktive Form wirkt sich gegenteilig aus und der Patient zieht sich in sich selbst zurück, wird apathisch und wirkt desorientiert. Zwei Drittel aller Delir-Fälle fallen auf diese zweite Form.

Ursachen und Diagnose

Ein Delirium kann auf verschiedene Ursachen zurückgehen; etwa eine Tumorerkrankung, aber auch auf die Nebenwirkungen von Medikamenten. Wann ein Delir beginnt, ist für einen Arzt oft schwer zu beurteilen.

Die Symptome sind sehr individuell und können dabei auch noch sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Gleichzeitig kann der Patient oft keine Angaben zu seinem Befinden machen, wenn das Bewusstsein gestört ist. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, bereits die Vorboten des einsetzenden Delirs zu erkennen.

Vorboten des einsetzenden Delirs

Neben der ausgiebigen Befragung der nächsten Angehörigen und engen Freunde sollten Ärzte auch auf den aktuellen Schlaf-Wach-Rhythmus des Patienten sehen.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass viele Patienten hier Störungen erleben, kurz vor dem Eintritt des eigentlichen Delirs. Sie können am Abend schlecht einschlafen, wachen nachts immer wieder auf und liegen teilweise stundenlang wach. Gleichzeitig sind sie am Tag sehr müde, dämmern immer wieder weg und wirken benommen.

Allgemein ist die Erforschung des Delirs, seiner Vorboten, Symptome und Auswirkungen aber schwierig. Die meisten Patienten erleben ein Delir in der letzten Lebensphase. Hier ist es aus ethischer Sicht für Forscher und Ärzte schwierig, Studien durchzuführen, ohne den Leidensdruck der Patienten und ihrer Angehören unnötig zu erhöhen.