Bei Herzinsuffizienz sollte statt der Schonung besser Sport betrieben werden

Regelmäßiger Sport kann die Lebensdauer von Herzinsuffizienz-Patienten verlängern

Von Cornelia Scherpe
24. Januar 2013

Patienten mit Herzinsuffizienz leiden an einer Funktionsschwäche des Herzens. Dies kann verschiedene Ursachen haben, doch das Resultat ist immer dasselbe. Dem Herzen fehlt schlicht die Kraft, stark zu pumpen, was den Körper bei jeder kleinen Kraftanstrengung fast schon in einen Ausnahmezustand versetzt. Bereits das Tragen von Einkäufen oder längeres Spazieren führen zu Herzrasen und zu Atemnot.

Falsche Bewegungsvermeidung

Aufgrund dieser Symptome haben Mediziner in den letzten Jahren ihren Patienten immer wieder angeraten, jede Anstrengung nach Möglichkeit zu meiden. Sport wird damit auf jeden Fall tabu und statt der Treppen sollte es nach Möglichkeit immer der Aufzug sein.

Doch aktuelle Studienergebnisse widersprechen dem und legen den Patienten genau die gegenteilige Verhaltensweise ans Herz. Regelmäßiger Sport schadet dem beschädigten Herzen nicht noch mehr, sondern kann ganz im Gegenteil die Lebensdauer verlängern. Dies trifft sogar dann noch zu, wenn beim Sport der Körper nicht nur moderat beansprucht, sondern an seine Leistungsgrenze getrieben wird.

Studie mit 200 Personen

Die deutschen Forscher luden 2009 zu einer europaweiten Studie ein. Diese wurde "Smartex" genannt und sollte gezielt Menschen mit Herzinsuffizienz zum Sport anhalten. Insgesamt nahmen 200 Personen teil. Jeder Teilnehmer war von seinen Ärzten mit der Diagnose "Herzmuskelschwäche" konfrontiert worden und litt an einer mittleren bis schweren Ausprägung.

Gruppe eins sollten sich so gut es geht schonen und Gruppe zwei wurden drei Mal die Woche zum Fahrradsport gebeten. Jede Trainingseinheit dauerte dabei 45 Minuten und sollte moderat gestaltet sein. Eine dritte Gruppe wurde zum Extremsport angehalten. Tatsächlich ging es der zweiten und dritten Gruppe am Ende gesundheitlich am besten und sogar ihre Lebenserwartung war gestiegen.