Beim Konsumenten sind Bio-Produkte beliebt, für die Bauern so unattraktiv wie nie

Während die Nachfrage aber immer weiter wächst, treten Vertreter der Landwirtschaft auf der Stelle

Von Laura Busch
12. Februar 2013

Im letzten Jahr wuchs der Markt für Bio-Produkte um stolze 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2011. Rund 15 Prozent der Deutschen kaufen die meisten ihrer Lebensmittel im Bio-Markt ein. In ganz Deutschland wurden etwa 7 Milliarden Euro für Produkte mit Bio-Siegel ausgegeben. Das steigende Bewusstsein der Konsumenten für das, was sie essen, könnte eigentlich ein gutes Signal sein, doch es gibt ein Problem: die Bauern.

Auflagen und Kosten

Denn diese kommen mit der entsprechenden Produktion kaum noch hinterher. Für Bauern ist es enorm unattraktiv, auf Bio-Betrieb umzustellen, den konventionelle Landwirtschaft bringt oft mehr Geld. Außerdem dürfen sie ihre Ware erst dann als biologisch bezeichnen, wenn sie bereits drei Jahre lang nach den entsprechenden Kriterien produziert haben.

Ausweg EU-Agrarreform?

Zu guter Letzt sind auch die Pachtpreise für Ackerland so hoch wie nie zuvor. Das hat viel damit zu tun, dass derzeit Biogasanlagen gefördert werden und deswegen Ackerland für den Anbau von Mais extrem beliebt ist. So kommt es dazu, dass es kaum eine Zunahme bei den Anbauflächen für Bio-Gemüse gibt, die Nachfrage aber immer weiter wächst.

Die Folge sind gestiegene Importe von Bio-Waren mit entsprechend negativer Energiebilanz. Ob die kommende EU-Agrarreform Abhilfe schafft, bleibt abzuwarten.