Berufstätig als Diabetiker - die wichtigsten Fakten zusammengefasst

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
13. Januar 2014

Diabetiker haben im Vergleich zu gesunden Menschen ein erhöhtes Risiko, eine Unterzuckerung zu erleiden. Dadurch müssen sie in ihrem Alltag besondere Dinge beachten und unter Einschränkungen leben. Dies gilt beispielsweise für deren Berufswahl, denn es gibt zahlreiche Bereiche, die für Patienten mit Diabetes ungeeignet sind. Bei Typ-1-Diabetes sind dies zum Beispiel Berufe, die hohe gesundheitliche Anforderungen mit sich bringen, wie zum Beispiel Fluglotse, Kapitän und Pilot. Gleiches gilt für Polizisten, die Gefahr einer Bewusstseinstrübung durch Unterzuckerung ist hier einfach zu hoch.

Generell kommt es bei Diabetikern zu zahlreichen Fragen rund um die Berufswelt. Im Folgenden werden die wichtigsten Fakten zum Thema Diabetes und Job zusammengefasst.

Berufswahl und Bewerbung

Da die Therapiemöglichkeiten heutzutage sehr gut sind, ist die Auswahl an möglichen Berufen in der Regel dementsprechend hoch. Typ-1-Diabetiker sollten ihren Berufswunsch mit Diabetologe und Arbeitsmediziner absprechen. Bei Jobs mit Unfallgefahr ist ein Nachweis über einen gut eingestellten Diabetes notwendig und auch bei der Steuerung von Fahrzeugen sind Auflagen nötig, so wird von Patienten, die Insulinspritzen, mindestens jedes zweite Jahr ein ärztliches Gutachten eingefordert.

Im Bewerbungsschreiben und beim Vorstellungsgespräch ist die Erwähnung der Zuckerkrankheit nicht notwendig, solang diese die Tätigkeit nicht beeinflusst, wie dies zum Beispiel bei der Bedienung von Maschinen der Fall wäre. Wer die Erkrankung trotzdem erwähnen möchte, sollte dies am Ende des Gespräches tun, um eine zu starke Gewichtung zu vermeiden.

Einstellungsuntersuchung und Verhalten am Arbeitsplatz

Bei einer von der Firma verlangten Einstellungsuntersuchung gilt es, den Betriebsarzt mit einer guten Blutzuckereinstellung in Form eines Diabetestagebuchs oder Attests des Diabetologen zu überzeugen. Auch hier gilt, dass die Erkrankung im allgemeinen Fall nicht erwähnt werden muss.

Arbeitnehmer die zu häufigen Unterzuckerungen neigen, tun gut daran, ihre engen Kollegen darüber zu informieren. Zuckermessung und Insulinspritzen sollte bestenfalls nicht direkt am Arbeitsplatz erfolgen, in vielen Fällen wird dies vom Arbeitgeber auch verlangt.

Hinweise zum Schwerbehindertenausweis

Viele Diabetiker spielen mit dem Gedanken der Beantragung eines Schwerbehindertenausweises, da er einige Vorteile mit sich bringt. Bei der Jobsuche allerdings ist man in der Regel ohne einen solchen Ausweis erfolgreicher, da zahlreiche Unternehmen die Zahlung einer Ausgleichsabgabe bevorzugen, anstatt einen Schwerbehinderten einzustellen. Ein Besitz des Ausweises muss dem Arbeitgeber nicht gemeldet werden, doch dann können natürlich auch die Vorteile wie Anspruch auf Zusatzurlaub, besonderer Kündigungsschutz etc. nicht genutzt werden.