Bessere Verträglichkeit von Krebstherapie - neuer Tyrokinase-Hemmer reduziert Nebenwirkungen

Von Dörte Rösler
29. September 2014

Medikamente gegen Krebs haben häufig starke Nebenwirkungen. Viele Patienten brechen deshalb die Therapie ab. Forscher von der Uni Wien haben nun einen Tyrokinase-Hemmer entwickelt, der die Behandlung verträglicher machen könnte. Seine zellschädigende Wirkung entfaltet er nur im kranken Gewebe.

Tyrokinase-Hemmer stellen seit Jahren ein wichtige Waffe in der Krebsbekämpfung dar. Sie blockieren Proteine, die in den Krebszellen übermäßig aktiv sind und dadurch das Zellwachstum anfeuern. Diesen Effekt erzielen die Tyrokinase-Inhibitoren allerdings auch im gesunden Gewebe - mit gravierenden Belastungen für Patienten.

Kombination von Tyrokinase-Inhibitoren und Cobalt (III)

Damit der Inhibitor nur in krankhaften Krebszellen aktiv wird, haben die Wissenschaftler ihn mit Cobalt (III) kombiniert. Unter normalen physiologischen Bedingungen macht Cobalt (III) den Tyrokinase-Hemmer unwirksam.

In der sauerstoffarmen Umgebung von Tumorzellen verwandelt es sich in Cobalt (II) und macht dabei den Inhibitor aktiv. Folge: nur die Proteine in den schnell wachsenden Tumorzellen werden blockiert.