Betrunken Fahrrad fahren - zum Wohle der Wissenschaft

Alkoholkonsum und seine Auswirkungen auf die Fahrweise

Von Dörte Rösler
3. November 2014

Rein rechtlich dürfen Radler noch mit 1,5 Promille in die Pedale treten. Aber wie wirkt sich Alkohol tatsächlich auf die Fahrsicherheit aus? Dieser Frage geht aktuell eine Studie der Uni Mainz nach.

Zum Wohle der Wissenschaft müssen die Teilnehmer mit steigendem Alkoholpegel einen Fahrradparcours absolvieren. Bier und Schnaps gibt es gratis.

Auswirkungen von Alkohol auf die Fahrweise

Als Ort für ihr feucht-fröhliches Experiment hat die Medizinstudentin Katja Luchmann eine Sporthalle der Uni Main ausgewählt. Auf insgesamt drei Parcours testet sie, wie sich der Alkohol auf die Fahrweise ihrer Probanden auswirkt.

Vor dem Start wird jeweils der Alkoholgehalt im Blut gemessen. Gefahren wird mit 0,5 Promille und 1,0 Promille. Wer durchhält, darf auch mit 1,5 Promille auf die Slalomstrecke gehen.

Ab 1,1 Promille steigen Ausfallerscheinungen

Fazit: Routinierte Radler machen selbst mit mehr als 1 Promille weniger Fehler als Gelegenheitsfahrer. Generell steigen die alkoholbedingten Ausfallerscheinungen jedoch ab 1,1 Promille deutlich an. Eine Teilnehmerin brach sich bei einem Sturz trotz Helm und Protektoren das Schlüsselbein. Auch der Eimer für Notfälle kam schon öfter zum Einsatz.

Unfallursachen

In der Unfallstatistik für Radfahrer liegt Alkohol auf Rang vier. Häufigster Grund für Unfälle ist das Fahren auf der falschen Straßenseite. Insgesamt 70.000 Fahrradunfälle wurden im vergangenen Jahr von Polizei und Versicherungen gemeldet.