Bier macht happy - allein der Geschmack lässt Glückshormone sprudeln

Von Dörte Rösler
19. November 2013

Biertrinker gelten als zufriedene Zeitgenossen. Bisher schrieb man dies der entspannenden Wirkung von Alkohol zu. Eine amerikanische Studie beweist nun, dass allein der Geschmack von Bier die Glückshormone sprudeln lässt.

Die Nervenzellen auf der Zunge aktivieren die Ausschüttung von Dopamin, und dieses wirkt auf das Belohnungszentrum im Gehirn - bevor der Alkohol überhaupt die Blutbahn erreicht.

Im Test maßen die Neurologen, wie sich der Verzehr von verschiedenen Getränken auf die Stimmung auswirkt. Dazu ließen sie 49 Biertrinker abwechselnd 15 Milliliter Wasser, Bier oder isotonische Sportgetränke zu sich nehmen.

Mithilfe eines Positronen-Emmissions-Tomographen beobachteten sie, wie sich die Aktivität im Gehirn der Teilnehmer veränderte.

Das Ergebnis ist eindeutig. Der Geschmack von Bier erhöhte die Ausschüttung von Dopamin um ein Vielfaches. Am Alkohol kann es dabei nicht gelegen haben: die verzehrte Menge enthielt weniger Alkohol als eine Banane.

Dass bereits der Biergeschmack berauschend wirkt, sollte allerdings auch nachdenklich stimmen. Denn im Kern erklärt der Studie eine Suchtproblematik: wenn bereits der Geschmack eines alkoholischen Getränks Glücksgefühle auslöst, kann ein Verlangen nach erneutem Genuss entstehen - und schon steht das nächste Glas auf dem Tisch.