Blutwerte vor der Lebertransplantation - Ärzte fordern Gleichheit der Untersuchungsmethoden

Der sogenannte Lab-MELD-Score entscheidet über die Platzierung auf der Spenderliste

Von Cornelia Scherpe
21. Januar 2013

Wie dringend ein Mensch eine neue Leber benötigt, ist von mehreren Faktoren abhängig. Seine Position auf der Spendenliste ergibt sich unter anderem daraus, wie gut oder schlecht seine Leberwerte bei einer Voruntersuchung sind.

Verzerrung durch verschiedene Analyseformen

In solchen Untersuchungen wird Blut abgenommen und in diesem

bestimmt. Je nachdem wie akut der sich daraus abgeleitete Bedarf an einer Spenderleber darstellt, rückt die betreffende Person auf der Liste nach oben. Allerdings gibt es verschiedene Methoden, das Blut auf seine Werte hin zu analysieren. Das ist ein Problem, denn je nachdem für welche Analyseform der betreffende Arzt sich entscheidet, kann das Bild mehr oder weniger stark verzerrt sein.

Lab-MELD-Score entscheidet über Leben und Tod

Die Liste zur Einordnung der Patienten wird auch "Lab-MELD-Score" genannt und vergibt insgesamt 40 Punkte. Eine Analyse der verschiedenen Laboruntersuchungen ergab, dass die selbe Blutprobe je nach gewählten Analyseverfahren bis zu neun Punkte anders eingeordnet wird.

Im Extremfall kann das über Leben und Tod entscheiden. Auch Patienten mit akuten Bedarf erscheinen so eventuell weniger kritisch, wenn eine ungünstige Methode zum Nachweis gewählt wird.

Mediziner fordern Gleichheit

Dabei gibt es auch deutlich mehr als eine Handvoll Nachweisarten. Allein um das Prothrombin zu bestimmen, kann man im Labor auf 45 verschiedene Methoden zurückgreifen. Für Mediziner ist das eine echte Lücke in der Versorgung der Patienten, daher fordern sie nun eine Gleichheit der Untersuchungsmethoden. Man soll sich verbindlich auf einzelne Untersuchungen festlegen und nach diesen Werten die Dringlichkeit bestimmen.