Borreliose durch Zecken - vorbeugen, erkennen und behandeln

Von Dörte Rösler
30. April 2014

Die Geschichte der Zecke ist auch die Geschichte der Borreliose, denn jedes dritte Tier trägt die gefährlichen Erreger in sich und kann damit seine Opfer infizieren. Zwar zeigen Studien, dass nur 1,5 bis 6 Prozent der Zeckenstiche zu einer Erkrankung führen. Da die Symptome leicht zu verwechseln sind, bekommen aber viele Betroffene keine wirksame Therapie.

Wie verläuft die Infektion?

Wenn die Zecke zusticht, hat sie eigentlich nur ein Ziel, eine üppige Blutmahlzeit. Dass dabei Borrelien aus ihrem Inneren in den menschlichen Organismus gelangen, ist ein Trick der Erreger. Je länger die Verbindung besteht, desto zahlreicher können sie übersiedeln.

Wer sofort nach einem Waldspaziergang seine Haut inspiziert, hat also gute Chancen, die Zecke zu entfernen, bevor ihre gefährliche Fracht überwechseln konnte. Sollten dennoch einige Erreger eingedrungen sein, schaltet das menschliche Immunsystem diese im Idealfall sofort aus. Die körpereigene Abwehr klappt aber nicht immer. Rund drei bis sechs Wochen nach dem Stich sind dann IgM-Antikörper im Blut nachweisbar.

Welche Symptome treten auf?

Die Symptome einer Borreliose sind so vielfältig, dass Ärzte sie leicht mit anderen Krankheiten verwechseln. Zudem treten sie erst Wochen bis Monate nach dem Zeckenstich auf. Typisch sind wechselnde Gelenkschwellungen oder Schädigungen der Nervenzellen mit Taubheitsgefühlen, Lähmungen oder schmerzhaften Neuralgien. Letztere treten bevorzugt im Bereich der Gesichtsnerven auf.

Das erste eindeutige Indiz für eine Infektion sind rote Flecken oder ein roter Ring rund um die Bisswunde. Wer diese Anzeichen entdeckt, sollte sofort zum Arzt gehen. Mit einer Antibiotikabehandlung lassen sich die Erreger zuverlässig eliminieren. Die sogenannte Wanderröte (Erythema migrans) tritt allerdings nur bei 70 bis 90 Prozent der Infizierten auf. Im Verdachtsfall sollte man also handeln.

Eine Heilung ist auch noch im Spätstadium der Infektion möglich. Je massiver die rheumatischen oder neurologischen Schädigungen sind, desto länger dauert jedoch die Therapie. Und auch das Risiko für Langzeitfolgen wie Lähmungen oder chronische Schmerzen steigt.