"Brustkrebs-Gen" BRCA1 und BRCA2: Erkrankungsrisiko hängt von Lage ab

Durch die konkrete Analyse des mutierten Gens wird eine verbesserte Prophylaxe gewährleistet

Von Nicole Freialdenhoven
10. April 2015

Ob bei Frauen mit einem der sogenannten Brustkrebs-Gene BRCA1 und BRCA2 wirklich ein Karzinom entsteht, hängt vor allem von deren Lage ab ab. Dies erkannten Forscher des Abramson Cancer Center In Philadelphia nach der Auswertung der Daten von 19.581 Frauen mit einer BRCA1-Mutation und 11.900 Frauen mit einer BRCA2-Mutation, die zwischen 1937 und 2011 an Krebs erkrankten.

Voraussage der prophylaktischen Entfernung

Die Genforscher erkannten auf dem BRCA1-Gen insgesamt drei "Breast Cancer Cluster Regions" (BCCR) und eine "Ovarian Cancer Cluster Region" (OCCR), d.h. Abschnitte, die Einfluss auf das Brustkrebs- und Eierstockkrebs-Risiko ausübten. Beim BRCA2-Gen wurden sogar jeweils drei BCCR und drei OCCR gefunden. Durch die konkrete Analyse des mutierten Gens könne so in Zukunft besser vorausgesagt werden, ob sich die Frau einer prophylaktischen Entfernung der Eierstücke oder der Brüste unterziehen sollte.

Mutationen für BRCA1 und BRCA2

Bei BRCA1 und BRCA2 handelt es sich um Gene, die Teil eines Reparatursystems ausmachen, das Krebserkrankungen verhindern soll. Sind die Proteine jedoch durch Mutationen gestört, steigt das Risiko einer Krebserkrankung. Forscher identifzierten bislang rund tausend unterschiedliche Mutationen für BRCA1 und etwa 800 Mutationen für BRCA2.