Tödliche Resistenzen näher erforscht: Krebszellen reparieren sich selbst

Forscher setzen auf PARP-Inhibitoren, damit Krebszellen wieder für Therapien empfänglich werden

Von Nicole Freialdenhoven
27. März 2015

Im Verlauf einer Krebserkrankung kann es geschehen, dass die Krebszellen Resistenzen gegen alle Medikamente entwickeln, so dass eine Heilung des Patienten nicht mehr möglich ist. Forscher der Universität Bern untersuchten nun näher, wie sich diese Resistenzen entwickeln, um sie in Zukunft möglicherweise besser aufhalten zu können. Dabei erkannten sie, dass bestimmte Krebszellen es schaffen, ihre eigene DNA zu reparieren, obwohl ihnen eigentlich die entsprechenden Proteine dazu fehlen sollten.

Reparatur von DNA-Defekten

Dies liegt daran, dass ihnen ein spezielles Gen fehlt, das normalerweise die Reparatur der BRCA1-defekten Krebszellen blockiert. BRCA1 und BRCA2 sind natürliche Proteine, die normalerweise für die Reparatur von DNA-Defekten zuständig sind.

Bei Krebserkrankungen wie Brust- und Eierstockkrebs sind diese Proteine jedoch inaktiv, so dass es zu fehlerhaften Reparaturen kommt, die Krebs entstehen lassen. Normalerweise können diese Krebszellen mit einer Therapie behandelt werden, die die DNA schädigen - es sei denn, die Zellen können sich selbst reparieren.

PARP-Inhibitoren

Die Forscher setzen nun auf sogenannte PARP-Inhibitoren, die das Protein ATM blockieren. Dadurch verlieren die Krebszellen die Möglichkeit, sich selbst zu reparieren und sie sind wieder für Therapien empfänglich. Dies könnte die Behandlung von Brust- und Eierstockkrebs in Zukunft verbessern. Erste klinische Studien werden nun vorbereitet.