Chronische Rückenschmerzen? Das Problem könnte schon in den Genen liegen

Von Nicole Freialdenhoven
9. Mai 2014

Rückenschmerzen werden gewöhnlich durch zu langes und falsches Sitzen, Bewegungsmangel, Übergewicht und falsche Ernährung ausgelöst. Allerdings kann das Problem auch Menschen betreffen, die sportlich sehr aktiv sind, auf ihre Ernährung achten und auf Zigaretten und Alkohol weitgehend verzichten: Hier spielt meist die genetische Veranlagung eine Rolle, wie australische Forscher nun herausfanden.

Die Wissenschaftler der Universität Sydney untersuchten in einer Studie 105 ein- und zweiige australische Zwillingspaare, die im Durchschnitt 39,6 Jahre alt waren und von denen etwas mehr als die Hälfte unter chronischen Rückenschmerzen litt.

Erhöhte Wahrscheinlichkeit für Rückenschmerzen bei erkranktem Zwilling

Dabei stellte sich heraus, dass die Chance, an Beschwerden im Kreuz zu leiden, deutlich erhöht war, wenn schon der Zwilling von diesen Schmerzen betroffen war. Bei den eineiigen Zwillingen war das Risiko sogar fünfmal so hoch wie bei den zweieiigen Zwillingen.

Die Forscher berechneten daraus, dass die Erblichkeit zu 32 Prozent an der Entstehung von Rückenschmerzen beteiligt war. Allerdings waren die Gene nicht alleine Schuld: Auch der Lebensstil spielte eine Rolle: Dies zeigte sich vor allem bei den Zwillingspaaren, von denen nur einer unter chronischen Kreuzschmerzen litt.

Zu den Risikofaktoren gehörten neben dem langen Sitzen und Bewegungsmangel auch ein Zuviel an falscher Bewegung, zum Beispiel durch schwere Gartenarbeit oder das Handwerken am eigenen Haus. Nun wollen die Wissenschaftler herausfinden, wo genau der goldene Mittelweg verläuft.