Cobh - die kleine Hafenstadt im Süden Irlands erzählt Geschichte

In Cobh kann man ein Stück Historie der Titanic und verschiedener Havarien erleben

Von Dörte Rösler
9. März 2015

Cobh im Südwesten Irlands ist nur eine kleine Hafenstadt - seine dramatische Geschichte und die Liebenswürdigkeit seiner Bewohner macht den Ort aber zu einem lohnenden Reiseziel. Ihren Namen verdankt die Stadt dem englischen "Cove", also "Höhle, 1849 benannte Königin Victoria den britischen Flottenstützpunkt in Queenstown um. Seit der Unabhängigkeit Irlands im Jahr 1922 gilt nur noch die irische Schreibweise Cobh.

Von Cobh nach New York

Schon während der Napoleonischen Kriege entwickelte sich der Naturhafen von Cobh zu einem wichtigen Stützpunkt für die Flotte. Zwischen 1848 und 1950 starteten von Cork Harbour zudem 2,5 Millionen irische Auswanderer ihre Reise nach Amerika.

Titanic und MS Lusitania

Zur Zeit des ersten Weltkriegs nutzte auch die amerikanische Marine das damalige Queenstown als Basis - überschattet von zwei legendären Schiffskatastrophen. Am 11. April 1912 legte hier die Titanic zur ihrer letzten Reise ab. Zeugnisse aus der Zeit der Atlantiküberquerungen und vom Besuch des Ozeanriesen finden sich im "Titanic Experience" Museum.

Nur wenige Jahre später, im Mai 1915, wurde das amerikanische Passagierschiff MS Lusitania nahe der Küste von einem deutschen U-Boot versenkt. Rund 1200 Menschen starben, mehr als 100 Tote sind auf dem Clonmel Cemetery von Cobh beigesetzt. Und auch an die Opfer von anderen Havarien erinnert man sich in Cobh, etwa mit der Bornzeplastik "The Navigator", die dem Betrachter vor Augen führt, wie gefährdet der Mensch auf See ist.