Das Multiple Myelom: neue Therapie verspricht langfristige Besserung
Durch die neue Therapieform, sollen der Krebs zurückgedrängt werden und Patienten weniger Rückfälle erleiden
Bei dem Multiplen Myelom handelt es sich um eine bisher unheilbare Krankheit, die zu den Krebsleiden gehört. Betroffen von der Krebsbildung sind in diesem Fall die sogenannten Plasmazellen. Sie bilden einen essentiellen Teil des Immunsystems und sind eigentlich dafür da, beim Eindringen eines Erregers mit der Bildung von Antikörpern zu reagieren.
Bei Patienten mit einem Multiplen Myelom kommt es jedoch zur Entwicklung bösartiger Plasmazellen, die als Krebszellen durch das Blut wandern. Aus diesem Grund ist eine Behandlung derzeit auch schwierig. Da sich kein Krebsgeschwür im eigentlichen Sinne bildet, sondern die bösartigen Zellen frei umherwandern, ist ein Angriff via Chemotherapie oder Bestrahlung schwer.
Lymphozyten im Training
Nun haben Forscher jedoch eine neue Therapie entwickelt, die sehr vielversprechend ist. Zwar lässt sich das Multiple Myelom auch damit nicht heilen, doch der Krebs wird stark zurückgedrängt und die Patienten leben lange Zeit ohne Rückfall.
Die neue Therapie arbeitet mit Lymphozyten direkt aus dem Knochenmark. Die Zellen müssen zunächst während einer Knochenmarkpunktion entnommen und anschließend im Labor behandelt werden. Diese Behandlung sieht vor, die Lymphozyten zu isolieren und sie "zu trainieren". Damit ist gemeint, dass die Zellen mit zwei bestimmten Antikörpern versehen werden: CD3 und CD28.
Beide Eiweiße werden wie Perlen direkt auf die Lymphozyten gesetzt. Das Resultat dieser Behandlung sind besonders sensibilisierte Zellen, die direkt auf das Multiple Myelom trainiert sind. Führt man sie dem Körper des Patienten wieder zu, greifen sie diese frei beweglichen Krebszellen direkt an.
Erste Tests erfolgreich
Getestet wurde das Verfahren bereits mit 22 Patienten. Alle unterzogen sich der Knochenmarkpunktion und bei jedem konnten die gewonnenen Lymphozyten im Labor behandelt und entsprechend aktiviert werden. Die Patienten erhielten die Zellen danach zurück, was bei 13 Teilnehmern zu einem starken Rückgang des Krebsleidens führte.
Insgesamt sank die Krebszellen-Belastung auf unter 50 Prozent. Bei sieben Patienten war das Ansprechen besonders gut, hier ging der Krebs um 90 Prozent zurück.
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