Das neue Krankheitsbild des Skin Pickings

Wenn durch obsessives Kratzen aus harmlosen Wunden offene und eiternde Stellen werden

Von Cornelia Scherpe
5. Februar 2013

Mediziner haben ein neues Krankheitsbild abgesteckt, das sie als Skin Picking bezeichnen. In diesem Namen ist bereits das wesentliche Symptom der Betroffenen beschrieben: die Patienten können nicht aufhören an einer Hautpartie zu kratzen. Sie kratzen sich dabei auch blutig, sodass Wunden entstehen Diese können dann aber nicht zur Ruhe kommen, denn auch der entstehende Wundverschluss wird immer wieder aufgekratzt.

Unkontrollierbarer Drang

Dieses Bild gibt es zwar schon länger, doch erst ab Mai 2013 soll die Krankheit unter dem Namen Skin Picking zum ersten Mal ganz offiziell in den Katalog der Krankheiten aufgenommen werden. Dabei legt man das Leiden auch zu den psychischen Erkrankungen, denn obwohl natürlich der Körper verletzt ist, geht die Ursache auf ein Zwangverhalten zurück. Die Patienten fügen sich selbst immer wieder Schmerzen und damit auch Wunden zu und können den Drang selten bis überhaupt nicht kontrollieren.

Während einige Psychologen froh sind, dass die Krankheit nun offiziell anerkannt wird, kritisieren dies andere Kollegen wiederum. Sie stehen auf dem Standpunkt, dass diese Störung nicht wirklich existiert. Betroffene allerdings können ab Mai 2013 immerhin auf bessere Unterstützung hoffen.

Folgen der Obsession

Die Störung beginnt oft bereits im Kindes- oder Jugendalter. Meist, wenn die ersten Pickel kommen, werden diese nicht in Ruhe gelassen oder mit kosmetischen Produkten behandelt, sondern aufgedrückt und aufgekratzt. Manche Jugendliche belassen es aber nicht bei einigen dieser "Eingriffe", sondern entwickeln eine echte Obsession.

Dies kann insofern gesundheitliche Probleme mit sich bringen, da das Öffnen der Wunden zu chronischen Entzündungen führen kann und aus harmlosen Wunden offene und eiternde Stellen werden.