Das Wissenschaftsnetzwerk TBNET: Tuberkulose dank internationaler Vernetzung bekämpfen

Aufgrund einer akuten Notlage beschäftigen sich weltweit Forscher intensiv mit neuen Behandlungswegen

Von Cornelia Scherpe
21. Januar 2015

Tuberkulose gehört noch immer zu den gefährlichsten Krankheiten der Welt. Jährlich stecken sich rund neun Millionen Menschen an und 1,4 Millionen dieser Patienten verstirbt an den Folgen.

Verbreitung gefährlicher Erreger

Tuberkulose wird durch Bakterien ausgelöst und befällt vor allen Dingen das Lungengewebe. Während die allgemeine Erkrankungsrate derzeit zurückgeht, nimmt dafür eine resistente Form der Tuberkulose zu.

Hier sind Bakterien am Werk, die sich kaum noch durch Antibiotika behandeln lassen. Diese multiresistenten Keime verbreiten sich derzeit in

Den Ärzten in den betroffenen Ländern sind oft die Hände gebunden und nur 20 Prozent dieser Tuberkulose-Patienten können geheilt werden. Aufgrund dieser Notlage beschäftigen sich weltweit Forscher intensiv mit neuen Behandlungswegen.

Netzwerk gegen Tuberkulose

Doch wenn alle für sich allein arbeiten, braucht das sehr viel Zeit. Diesen Gedanken hatte auch ein deutscher Forscher und kam auf die Idee eines Wissenschaftsnetzwerk gegen Tuberkulose.

Der Biologe und Mediziner Christoph Lange aus Sachsen hat daher bereits 2006 ein besonderes Netzwerk gegründet und es die letzten Jahre kontinuierlich ausgebaut.

TBNET - Aufklärungs- und Bekämpfungsnetzwerk

Es begann mit 55 Ärzten und heute sind rund 600 Kollegen aus 22 EU-Ländern und 49 weiteren Staaten der Welt darin untereinander vernetzt. Die Gemeinschaft nennt sich "Tuberculosis Network European Trialsgroup", oder kurz TBNET.

Hier arbeiten Ärzte und Forscher zusammen, um Tuberkulose noch besser zu entschlüsseln, anderen Kollegen Leitlinien an die Hand zu geben und die Behandlungsabläufe zu beschleunigen.

Das Wissenschaftsnetzwerk TBNET kümmert sich auch darum, die allgemeinen Bevölkerungen der einzelnen Staaten besser über Tuberkulose aufzuklären und damit auch von der Patientenseite aus die Abläufe zu beschleunigen. Wer ahnt, dass er erkrankt sein könnte, geht eher zum Arzt und hält sich oft dank Aufklärung auch genauer an die ärztlichen Anordnungen.