Datenschutz, Sicherheit und Werbung - Die Folgen der Übernahme von WhatsApp durch Facebook

Von Ingo Krüger
21. Februar 2014

Nach dem Kauf des Kurznachrichtendienstes WhatsApp durch das Online-Netzwerk Facebook fürchten sich zahlreiche Nutzer der Anwendung vor einer Schwächung des Datenschutzes und Eingriffen in die Privatsphäre. Doch schon vor der Übernahme gab es bei WhatsApp eklatante Sicherheitsmängel und fragliche App-Berechtigungen.

Datenschützer haben das Programm als nicht ausgereift bezeichnet. Die App liest die Telefonnummern aus dem Handy-Adressbuch und sendet sie zum WhatsApp-Server in die USA.

Aufbau eines neuen Kundenstamms

Facebook, das selbst in der Kritik steht, es mit dem Datenschutz nicht so genau zu nehmen, versucht sich mit dem Kauf von WhatsApp einen neuen Kundenstamm zu erschließen, denn zahlreiche Jugendliche haben sich von dem weltgrößten Online-Netzwerk verabschiedet.

Dagegen erfreut sich der Messenger bei ihnen großer Beliebtheit. Zudem hat Facebook durch den Kauf einen Konkurrenten ausgeschaltet, der mit Abstand am erfolgreichsten bei den Messenger-Diensten ist.

Geheimdienst hat Zugriff auf Nutzerdaten

Das Online-Netzwerk, das eng mit dem US-Geheimdienst NSA zusammenarbeitet, erhält nun Zugriff auf die Adressbücher der WhatsApp-Nutzer. Zumindest gezielte Werbung dürfte die Folge sein, wie Experten vermuten.

Wem dies nicht gefällt, sollte daher auf Alternativen wie Threema oder Hike ausweichen. Doch die sind nur sinnvoll, wenn sie auch ausreichend Nutzer finden. Dies ist in Europa bislang noch nicht der Fall.