Deutsche halten sich an Reiseempfehlungen und meiden Krisengebiete

Krisenwarnungen beeinflussen das Reiseverhalten der Deutschen stärker als vermutet

Von Jutta Baur
14. Februar 2011

Dass die Deutschen Reise-Weltmeister sind, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Längst sind nicht nur Italien und Mallorca beliebte Urlaubsziele. Es zieht Deutsche auch immer mehr in weite Ferne.

Dabei zeigt sich, dass die Touristen durchaus klug vereisen. Laut einer Umfrage während der 27. Deutschen Tourismusanalyse zeigte sich, dass gefährliche Regionen gemieden werden. Krisengebiete oder unsichere Länder werden aufgrund von Terror- und Reisewarnungen von rund der Hälfte allen Reisewilligen nicht mehr gebucht.

Bereiste und weniger bereiste Länder

Nur 13 Prozent schlägt diese Mahnungen in den Wind. Interviewt wurden 4.000 Personen. 33 Prozent berichteten, dass sie ausschließlich in stabilen Gegenden Urlaub machen würden. 24 Prozent wären bereit, auf andere Ziele umzubuchen und 13 Prozent würden im Falle von Warnungen ganz auf die Reise verzichten.

Das zeigt, dass die Deutschen die Empfehlungen durchaus ernst nähmen. Hatten doch nach den Anschlägen des 11. September noch 67 Prozent erklärt, dass diese keinen Einfluss auf ihre Urlaubspläne hätte.

Nach wie vor reisen Deutsche am liebsten nach Spanien. Fast 13 Prozent wählten das iberische Festland samt seiner Inseln. Mit 6,7 Prozent lag Italien auf Platz zwei, gefolgt von der Türkei mit nur 0,1 Prozent weniger Besuchern.

Den größten Zugewinn an Touristen aus Deutschland verzeichnete Kroatien. Dort verdoppelte sich die Zahl auf 3,3 Prozent. Griechenland hingegen registrierte deutlich weniger Reisende aus Deutschland. Dies lag allem Anschein nach an der wirtschaftlichen Krise des Landes.

Wohin geht's in Deutschland?

In Deutschland selbst wird am liebsten nach Bayern gefahren. Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein legten kräftig zu. Insgesamt hält sich der Trend, kürzer zu verreisen.

Zudem geben die Deutschen auch weniger für ihren Urlaub aus. Waren es im vergangenen Jahr noch durchschnittlich 1038 Euro pro Person, so werden es nun nur noch 944 Euro sein.