Diät beeinflusst Gene so, dass anschließend mehr fettreiches Essen verzehrt wird

Diäte führen zu einer epigenetische Veränderung im Körper

Von Melanie Ruch
6. Dezember 2010

Jeder, der schonmal eine Diät gemacht hat, weiß wie schwer es ist auch nach der Diät das Gewicht dauerhaft zu halten. Oft stellt sich der sogenannte JoJo-Effekt ein, durch den nach einer Diät oft mehr Gewicht wieder zugelegt wird, als man abgenommen hat.

Tierversuch zum Jojo-Effekt

Forscher der Universität in Pennsylvania haben in einer Studie mit Versuchsmäusen herausgefunden, dass dafür eine veränderte Aktivität bestimmter Gene verantwortlich ist. Drei Wochen lang ließen die Forscher die Versuchsmäuse eine Diät halten, zum Vergleich hatten sie eine zweite Gruppe Mäuse, die sich normal ernährte.

Nach dieser Zeit hatten die Diät-Mäuse durchschnittlich 10 bis 15% ihres Gewichts verloren. Eine Blutanalyse zeigte, dass sich das Stresshormon dieser Mäuse deutlich erhöht hatte und sie teilweise sogar depressive Verhaltenszüge zeigten.

Zudem neigten die Mäuse nach der Diät dazu vor allem fettreiches Futter zu sich zu nehmen. Die Mäuse, die keine Diät halten mussten hingegen ernährten sich nach wie vor ausgewogen.

Epigenetische Veränderungen

Die Forscher stellten fest, dass sich bei den Diät-Mäusen sogenannte epigenetische Veränderungen zeigten. Das heißt die Aktivität bestimmter Gene, die für die Stressregulation und die Nahrungsaufnahme zuständig sind, hatte sich so verändert, dass die Mäuse hauptsächlich fettreiche Kost bevorzugten.

Dieses Ergebnis lasse sich den Forschern zufolge auch auf den Menschen übertragen, was den JoJo-Effekt erklären würde. Zudem wurde festgestellt, dass diese veränderte Aktivität der Gene auch an die Nachkommen weitergegeben werden kann.

Dieser Versuch könnte dabei behilflich sein, Medikamente zu entwickeln, die Abnehmwillige bei einer Diät unterstützen und den JoJo-Effekt vielleicht sogar gänzlich verhindern.