Dick durch Schlafmangel: Schlechter Nachtschlaf führt zu mehr Hunger

Schlafmangel ist einer von vielen Faktoren, die einen großen Einfluss auf unser Essverhalten haben

Von Cornelia Scherpe
25. Juni 2015

Der Mensch isst keineswegs nur dann, wenn der Körper wirklich Nährstoffe benötigt. Egal in welchem Alter und unabhängig vom Geschlecht kennt jeder Momente, in denen er einfach Appetit verspürt. Die einen greifen zu Schokolade und Chips, andere holen sich beim Mittagessen die zweite Portion.

Es gibt viele Faktoren, die einen großen Einfluss auf unser Essverhalten haben. Seelischer Stress beispielsweise löst bei vielen Menschen ein Hungergefühl aus, obwohl der Organismus nicht wirklich Hunger hat.

Die Auswirkungen eines schlechten Nachtschlafs

In einer aktuellen Untersuchung haben sich US-Forscher mit der Frage beschäftigt, ob auch das Schlafen einen Einfluss auf das Essverhalten hat. Dabei fanden sie in der Tat einen Zusammenhang. Die verschiedenen Schlafmuster wirken sich unmittelbar auf den Körper aus, was bei einem Mangel an Schlaf zu größerem Hunger führt. Dieses Phänomen gilt sowohl für Männer als auch für Frauen und macht keinen Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen.

Insgesamt sammelten die Forscher vier Gründe, warum ein schlechter Nachtschlaf diese Wirkung hat.

Hormonhaushalt und emotionale Verfassung

Eine zentrale Rolle spielt der Hormonhaushalt. Schlafmangel wirkt sich auf diesen aus und führt nachweislich dazu, dass Botenstoffe ausgeschüttet werden, die für das Appetit-Gefühl zuständig sind.

Auch die emotionale Verfassung der Menschen ist nach einer Nacht mit schlechtem Schlaf verändert. Die meisten sind matt und unkonzentriert. Das führt zu mehr Stress am Tag und der Griff zu kleinen Tröstern wie Schokolade liegt daher nahe.

Energie und Impulskontrolle

Ferner spielt das Gehirn als Organ eine Rolle. Es muss die fehlende Erholung ausgleichen und sucht daher Energie. Diese bekommt es durch kalorienreiche Kost. Daher schüttet das Belohnungssystem besonders viele Glückshormone aus, wenn man isst.

Faktor 4 ist der Verlust der Impulskontrolle bei Schlafmangel. Wer nicht gut geschlafen hat, wird besonders impulsiv. Wer ohnehin Schokolade und co. mag, gibt sich ohne gute Impulskontrolle schneller der kleinen Sünde hin.