Die Angst vor Schmerzen spielt bei chronischen Rückenschmerzen eine große Rolle

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
21. Oktober 2013

Etwa 80 Prozent aller Menschen in den Industrieländern leiden im Laufe ihres Lebens auch einmal unter Rückenschmerzen, die aber innerhalb von einigen Wochen wieder vergehen. Doch bei einigen Betroffenen kommt es zu chronischen Rückenschmerzen, wobei hier auch die Angst eine große Rolle spielt. Kanadische Forscher haben nun bei einer Studie dieses untersucht.

So wurden mit den Teilnehmern, 22 Gesunden und 22 Erkrankten, die unter chronischen Rückenschmerzen litten, verschiedene Tests gemacht. Dabei ging es um bestimmte Bewegungen wie beispielsweise Rumpfbeugen. Vorher erhielten die Probanden im unteren Rückenbereich Hitzereize, die entweder schmerzlos oder auch schmerzhaft sein konnten. Doch vor dem Reiz wurde den Betroffenen mitgeteilt, wie stark dieser Schmerzreiz sein wird.

Bei den Übungen wurden dann die Muskelaktivitäten im Lendenbereich gemessen. Dabei stellten die Forscher fest, dass die Muskeln sich dann stärker verkrampften, wenn eine größere Angst vor einem stärkeren Schmerz vorlag, dies war aber besonders bei den gesunden Teilnehmern der Fall. Bei den Teilnehmern, die unter chronischen Rückenschmerzen litten, kam es weniger zu diesen Verkrampfungen, weil diese selbst bei einem schmerzlosen Hitzereiz schon Schmerzen verspüren.

Auch bei einem anderen Versuch stellten die Forscher fest, dass die Angst eine große Rolle spielt. So wurde den Teilnehmern ein schmerzloser Hitzereiz mitgeteilt, aber in Wirklichkeit war dieser Reiz schmerzhaft. Doch die Teilnehmer empfanden diesen Reiz dann auch weniger schmerzhaft. So sollte man grundsätzlich bei Schmerzen nicht gleich zu irgendwelchen Schmerzmitteln greifen, sondern es erst einmal auf die sanfte Tour versuchen.