Die Elektroakupunktur hilft bei Verstopfungen

Ein Experiment mit 1.075 Verstopfungspatienten belegt den positiven Einfluss der Elektroakupunktur

Von Cornelia Scherpe
10. Oktober 2016

In der Medizin spricht man von "Obstipation", wenn der Stuhlgang so träge ist, dass Betroffene maximal zwei Mal in der Woche eine Darmentleerung haben. Anders als bei einem kompletten Stopp des Stuhlgangs ("Koprostase") besteht keine zeitnahe Gefahr für die Gesundheit und dennoch sollte eine Verstopfung ernst genommen werden.

Statt abführende Medikamente zu nehmen, hilft laut einer aktuellen Studie auch das Setzen von Akupunkturnadeln. Indem diese zusätzlich leicht unter Strom stehen, wird die Elektroakupunktur intensiver.

Versuch mit Verstopfungspatienten

Für das Experiment wählten die chinesischen Forscher 1.075 Patienten aus, die an Verstopfung litten. Alle waren bereits in Behandlung, da sie seit mindestens drei Monaten nur zweimal in der Woche Stuhlgang hatten. Organische Ursachen waren von den Ärzten bereits ausgeschlossen worden. Man teilte alle Männer und Frauen in zwei Gruppen ein und führte 28 Sitzungen mit Akupunkturnadeln durch.

  1. In der Placebogruppe wurden die Nadeln allerdings nicht an die vorgesehen Stellen gesetzt und man verzichtete zudem auf den Stromfluss.
  2. Der Gegengruppe wurden die Nadeln entsprechend der traditionellen chinesischen Medizin gesetzt und die elektrischen Impulse aktiviert.

Mehr Lebensqualität, wenig Nebenwirkungen

Durch die Elektroakupunktur stieg in der Gruppe der tatsächlich Behandelten die Menge der Stuhlgänge pro Woche um 1,76 Darmentleerungen. In der Placebogruppe lag man nur bei 0,87 zusätzlichen Gängen. Das bedeutet, dass dank der Behandlung ein Stuhlgang pro Woche hinzukommt. Laut einem Fragebogen, den alle Teilnehmer nach der Therapie ausfüllten, erhöhte das für die Behandelten die Lebensqualität deutlich.

Die Nebenwirkungen fielen insgesamt sehr gering aus:

Insgesamt ist das gut vertretbar, was die Behandlung für Betroffene empfehlenswert macht.