Die Funktion der Schilddrüse und mögliche Erkrankungen
Die Schilddrüse ist ein kleines Organ, welches sich unter dem Kehlkopf befindet und unter anderem Hormone herstellt, die eine Bedeutung für Herz, Blutdruck und Zuckerstoffwechsel haben. Kommt es aufgrund von bestimmten Erkrankungen zu Fehlfunktionen, kann sich dies auf den gesamten Körper auswirken. Bei frühzeitiger Erkennung sind die Behandlungsoptionen sehr gut, doch da die Symptome häufig sehr unspezifisch sind, kann es lange dauern, bis eine Diagnose gestellt wird.
Untersuchungsmöglichkeiten der Schilddrüse
Um die Schilddrüse auf eventuelle Funktionsstörungen zu untersuchen, stehen dem Arzt verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. So kann er eine Ultraschalluntersuchung durchführen, um Veränderungen der Größe und eventuelle Knoten zu erkennen. Bei der Szintigrafie wird dem Patienten ein radioaktives Mittel gegeben, welches sich in der Schilddrüse ansammelt und Aufschluss darüber gibt, welche Zellen überaktiv sind. So kann die Diagnose der Schilddrüsenüberfunktion gestellt werden. Auch die Menge an bestimmten Botenstoffen im Blut kann Aufschluss über eine Über- oder Unterfunktion geben.
Verschiedene Schilddrüsenerkrankungen
Bei einer Schilddrüsenüberfunktion werden zu viele Hormone produziert; Betroffene leiden unter Symptomen wie Unruhe, Reizbarkeit und Schlafstörungen. Auch Hitzewallungen und Herzrasen sind im Bereich des Möglichen. Behandelt wird die Erkrankung mit Thyreostatika, Medikamenten, die die Hormonproduktion hemmen. Zu wenig Hormone werden wiederum bei der Unterfunktion produziert. Hier kann es mitunter zu Antriebslosigkeit, Frieren und vermehrtem Haarausfall kommen. Zur Behandlung werden Schilddrüsenhormone verschrieben.
Beim Kropf handelt es sich um eine vergrößerte Schilddrüse, die am häufigsten durch Jodmangel verursacht wird. Wenn die Schilddrüse eine bestimmte Größe erreicht, kann es zu Schluckbeschwerden kommen. Auch die Entstehung einer Unter- oder Überfunktion kann erfolgen. Behandelt wird der Kropf mit Jod, Schilddrüsenhormonen und im schlimmsten Fall mit einer Operation.
Weitere Erkrankungen der Schilddrüse sind die Basedowkrankheit, bei der es durch Anlagerung von Antikörpern zu einer Überfunktion kommt, die Hashimoto-Thyreoiditis - einer chronischen Schilddrüsenentzündung, die zu einer Unterfunktion führt und der Schilddrüsenkrebs. Bei dieser Krebsart handelt es sich um einen seltenen Tumor, von dem am häufigsten Frauen betroffen sind.
Passend zum Thema
- Unnötige Therapie: Immer mehr Menschen mit leichter Schilddrüsen-Unterfunktion bekommen Medikamente
- Schilddrüsenhormone beeinflussen auch die Körpertemperatur
- Gutartige Knoten der Schilddrüse müssen nur aller 3 Jahre kontrolliert werden
- Typ-1-Diabetes wird häufig von Schilddrüsenerkrankungen begleitet
- Schilddrüsenhormone - Verminderte Wirkung bei falscher Einnahme
- Als Vorsorge Schilddrüse untersuchen lassen und auf Symptome achten
- Wissenswertes über mögliche Schilddrüsenknoten - der Unterschied zwischen heißen und kalten Knoten
- Nicht jede Schilddrüsenoperation ist sinnvoll - oft wird zu schnell operiert
- Neue Behandlungsmethoden bei Schilddrüsenknoten