Die Gefahr chronisch offener Wunden - richtig Handeln kann Leben retten

Dauert die Wundheilung nach einer Verletzung mehr als zwei Monate, sollte ein Arzt aufgesucht werden

Von Cornelia Scherpe
14. April 2015

Nach einer Verletzung ist der Körper damit beschäftigt, die entstandene Wunde so schnell wie möglich zu schließen. Dies kann je nach Art der Wunde und Verfassung des Immunsystems unterschiedlich lang dauern. So lange die Dauer der Heilung unter acht Wochen liegt, ist alles in Ordnung.

Bleibt die Wunde jedoch mehr als zwei Monate offen, spricht der Arzt von einer chronischen Wunde und es muss gehandelt werden. Kommt der Körper mit der Entzündung nicht allein zurecht, kann sonst das Leben auf dem Spiel stehen.

Durchblutungsstörungen und Venenleiden

Der Hauptgrund für chronisch offene Verletzungen sind Durchblutungsstörungen. Ist das Gewebe nicht ausreichend durchblutet, wird der Körper beim Heilungsprozess sprichwörtlich ausgebremst. Klassisches Beispiel einer offenen Wunde ist das sogenannte "Raucherbein". Hier bleibt eine Wunde auf Dauer offen, da Nikotin, aber auch Diabetes und Gefäßverkalkung die normale Durchblutung der Beine unmöglich machen.

Wer weder raucht, noch an Zucker oder Gefäßarthrose leidet, kann dennoch zu offenen Wunden neigen. In diesen Fällen liegt eine Erkrankung der Venen zugrunde. Schwache Venen führen ebenfalls zu verminderter Durchblutung und behindern den Wundverschluss.

Vorbeugung und Versorgung

Wer chronische Wunden hat, sollte sich unbedingt in die Hände eines Arztes mit entsprechender Qualifikation begeben. Je nach Größe der Wunde kann auch eine stationäre Behandlung sinnvoll sein. Sowohl im Krankenhaus als auch in der ambulanten Wunderversorgung wird zunächst die Selbstreinigung des Körpers unterstützt. Mit Salben und Gels werden die körpereigenen Heilprozesse getriggert.

Kommt es zu einem starken Nässen, sind Spezialverbände sinnvoll. Sie regulieren den Abtransport und den Feuchtigkeitshaushalt innerhalb der Wunde. Die Schonung der Wunde hat oberste Priorität. Kratzen oder auch nur leichtes Reiben sind absolut tabu. Duschen dürfen Patienten nur mit zuvor angebrachten atmungsaktiven Folien über der Wunde.

Nach der Heilung sollten die Betroffenen über Sport nachdenken, der die Venenaktivität fördert und damit die Durchblutung. So kann künftigen chronischen Wunden vorgebeugt werden.