Die Krankheit "Morbus Fabry" wird zu häufig mit Multiple Sklerose verwechselt

Von Cornelia Scherpe
6. November 2013

Von Multiple Sklerose, kurz MS, haben viele Menschen schon gehört. Dabei handelt es sich um eine chronische Entzündung der Nerven. Sowohl im Gehirn als auch im Rückenmark flammen immer wieder Entzündungsherde auf. Morbus Fabry sagt dagegen den meisten Menschen nichts. Doch auch hierbei handelt es sich um eine schwere Krankheit.

Im Anfangsstadium sind die Symptome ähnlich

Anders als bei MS liegt hier aber eine Stoffwechselstörung vor. Den Patienten fehlt ein wichtiges Enzym, das zum Abbau von Fett notwendig ist. Zwar besitzen die Betroffenen das Enzym an sich schon, doch es liegt in zu geringer Menge vor und kann daher nicht immer dort zum Einsatz kommen, wo es gerade benötigt wird. So kommt es zur fortschreitenden Fettablagerung.

Liest man dies Beschreibungen von Multiple Sklerose und Morbus Fabry sieht man keinen Zusammenhang. Dennoch kommt es in der Praxis immer wieder vor, dass Menschen mit Morbus Fabry irrtümlich die Diagnose Multiple Sklerose erhalten. Der Grund dafür ist, dass die Symptome beider Leiden in ihren Anfangsstadien ähnlich sind. In beiden Fällen lassen sich am Anfang die Beschwerden bewusst herbeiführen, wenn man Wärme einsetzt. Zur Diagnose ziehen viele Ärzte diese Methode heran und werden so in die Irre geführt. Selbst bei einer MRT-Untersuchung sind am Anfang die Befunde sehr ähnlich.

Hornhauttrübung und verminderte Schweißproduktion als Symptom von Morbus Fabry

Ein Symptom, das aber vor allen Dingen bei Morbus Fabry auftritt, ist eine verminderte Schweißproduktion. Zudem leiden 99 Prozent aller Patienten an einer Hornhauttrübung. Die kann am besten vom Augenarzt festgestellt werden, der seinen Befund an den Hausarzt weitergeben sollte, damit das Symptom ins Gesamtbild eingeordnet werden kann.

Wird Morbus Fabry rechtzeitig richtig erkannt, kann eine sofort begonnene Enzymersatztherapie das Leiden sehr gut eindämmen.