Die Macht der Hormone - Das Hormon Hepcidin als Entzündungshemmer

Bei schweren Entzündungen wirkt das Hormon Hepcidin entzündungshemmend

Von Cornelia Scherpe
14. Juni 2010

Das Hormon Hepcidin ist der Medizin schon länger bekannt. Bislang hat man ihm die Funktion der Regulierung des Eisenhaushaltes zugeschrieben. Doch das Hormon scheint einen Nebenjob zu haben, denn es ist zudem noch ein Kämpfer gegen Entzündungen.

Hepcidin wirkt bei starken Entzündungen regulierend auf das Immunsystem

Jeder hatte im Leben schon dutzende Male mit einer Entzündung zu kämpfen gehabt. Solang es sich um harmlose Fälle wie Halskratzen oder eine laufende Nase handelt, ist alles halb so wild. Doch Entzündungen können lebensbedrohliche Formen annehmen, wenn man sich beispielsweise eine Blutvergiftung eingefangen hat.

Forscher aus Amerika haben nachgewiesen, dass Hepcidin in solchen Fällen einer schweren Entzündungen aktiv wird. Bei einer Blutvergiftung richtet sich das Immunsystem auch gegen den eigenen Körper, die Überreaktion kann so heftig sein, dass Organe versagen und der Betroffene verstirbt. Hepcidin greift in solchen Fällen ein und versucht regulierend auf das Immunsystem zu wirken. Über das "Jak2" getaufte Enzym gibt Hepcidin dann den Befehl, Gene zu aktivieren beziehungsweise zu deaktivieren. Es kann so auf den Verlauf der körperinneren Entzündungshemmung einwirken. Diese Erkenntnis könnte wichtig für die Entwicklung von Präparaten gegen schwere Blutvergiftungen werden.