Die meisten Zaunleguanweibchen entsprechen wegen maskuliner Züge nicht dem gängigen Schönheitsideal

Von Frank Sprengel
14. November 2013

Wie aus einem Bericht zweier US-amerikanischer Forscherinnen der Pennsylvania State University, der in der britischen Fachzeitschrift "Biology Letters" der Royal Society veröffentlicht wurde, hervorgeht, weisen derzeit gut 75 Prozent aller Zaunleguanweibchen maskuline Züge, wie etwa starke Körperbehaarung oder eine eher für Männchen typische Körperfärbung, auf. Das Problem dabei sei, dass Leguanmännchen offensichtlich feminine Weibchen bevorzugen.

Allerdings sei fraglich, ob die Wahl der Männchen ausschließlich auf die Optik zurückzuführen ist. Es habe sich nämlich gezeigt, dass "maskuline" Weibchen erst sehr spät Eier legen. Außerdem seien die Gelege deutlich leichter als bei "weiblichen" Weibchen, was weniger Eidotter und somit eine schlechtere Nährstoffversorgung vermuten lasse. Grund dafür könnte eine erhöhte Produktion des Sexualhormons Testosteron sein, welche auch die maskulinen Züge erklären würde.

In Hinsicht auf die Partnerwahl der Männchen käme erschwerend hinzu, dass Nachwuchs, der erst spät schlüpft, kaum Zeit habe, um sich auf die bevorstehende Winterruhe, die ausgesprochen kräftezehrend sei, vorzubereiten. Daher sei es denkbar, dass Weibchen mit klar femininen Zügen im weiteren Evolutionsverlauf die Oberhand gewinnen werden. Weibchen mit hohem Testosterongehalt besitzen jedoch vielleicht bis dato unbekannte Überlebensvorteile und sind deshalb eventuell schon jetzt aus gutem Grund in der Mehrheit.