Die neuen Immobilienportale im Vergleich: Mietwohnungen vermitteln ohne Makler

Die Zeitschrift "Finanztest" testet Internetportale, die günstig bei der Wohnungsvermittlung helfen wollen

Von Ingo Krüger
20. August 2015

Seit dem 1. Juni 2015 muss bei der Vermietung von Wohnraum derjenige den Makler bezahlen, der ihn auch bestellt. Dies ist in der Regel der Vermieter. Als Provision sind 2,38 Kaltmieten fällig, für die vor jenem Stichtag meist der Mieter aufkommen musste. Diese Kosten zu senken, versuchen zahlreiche neue Dienstleister, die günstiger arbeiten als Immobilienmakler. Die Zeitschrift "Finanztest" hat nun zehn dieser neuen Internet-Plattformen unter die Lupe genommen.

Verschiedene Konzepte in der Übersicht

Die Konzepte dieser Portale unterscheiden sich stark. Während sich bei Smmove.de Mietwohnungen sogar ersteigern lassen, findet bei

  • Faceyourbase.de und
  • Mietercasting.de

ein Auswahlverfahren statt, bei dem Miet­interessenten zur Kasse gebeten werden, wenn sie sich bewerben oder den Zuschlag bekommen. Bei

  • Wunderagent.de und
  • Lifelife.io

gibt es für Vermieter Geld zurück, wenn bestimmte Erfolge nicht eintreten. Zu den Dienstleistungen zählen klassische Makleraufgaben, wie etwa das Erstellen von Ex­po­sés, Besichtigungstermine und der Vertragsabschluss. Dies jedoch zu erheblich günstigeren Konditionen. So kostet bei Rentkit das Vollprogramm mit

  • Exposé,
  • Besichtigung und
  • Interessentenüberprüfung

etwa 500 Euro, ebenso bei Lifelife.

Makler oder Portal?

"Finanztest" moniert, dass bei den Plattformen Leute ohne entsprechende Ausbildung und Qualifikation beschäftigt seien, etwa Studierende oder Nebenjobber. Der Deutsche Mieterbund bemängelt, dass Wohnungssuchende einer "unbegrenzten Zahl" von Menschen zu viele Daten preisgeben müssten. Dem widerspricht jedoch etwa das Start-up nesthub.de, Interessenten-Daten würden niemals eins zu eins an die Vermieter übermittelt.

Die Tester raten, bei schwer vermietbaren Wohnungen oder Luxusimmobilien, sich trotz der höheren Kosten an klassische Makler zu halten. Bei Standardwohnungen könnten die neuen Portale jedoch eine günstige Alternative zu Maklern sein.