Die USA als Vorreiter: Wie hilfreich ist der Gentest für Privatpersonen?
Die private Speichelprobe birgt aufschlussreiche Ergebnisse aber ebenso Risiken
Die US-Zulassungsbehörde FDA hat sich nun entschieden, einen Heimtest zuzulassen, der das komplette Genom eines Menschen entschlüsselt. Bürger in den USA können nun also privat einen Gentest von ihrer DNS machen lassen.
Ergebnisse per Download
Anders als in Krankenhäusern üblich, wendet der Interessierte sich an ein entsprechendes Unternehmen und zahlt dafür, dass die Firma das Genom komplett entschlüsselt. Dafür bekommt man Unterlagen geschickt, die darüber aufklären, wie man sich selbst eine Speichelprobe entnimmt. Diese Probe wird verpackt und an die Firma zurückgeschickt.
Nach einiger Zeit gibt es die Ergebnisse dann per Download direkt nachhause. Den Gentest können dabei nicht nur US-Amerikaner nutzen, sondern prinzipiell auch Kunden aus Deutschland. Online kann der Status der Genprobe verfolgt werden und nach Abschluss der Analyse gibt es nach dem Login im Kundenbereich den Download auch für Menschen hierzulande.
Nutzen und Kritik
Zugelassen wurde der Gentest für Privatpersonen mit dem Argument, dass jeder Mensch ein Recht darauf hat, seine eigenen Gesundheitsdaten zu kennen. Dem geben auch Kritiker recht, weisen im selben Atemzug aber darauf hin, dass Privatpersonen mit diesem Wissen nicht allein gelassen werden sollten.
Für einen medizinischen Laien ist es so gut wie unmöglich, aus den vielen Fakten des Gentests die richtigen Schlüsse zu ziehen. Liegen beispielsweise Risikogene für Krankheiten vor, kann das für den Betroffenen ungemein belastend sein.
Fachkundige Beratung notwendig
Wer dann auf eigene Faust handelt, kann sich selbst großen Schaden zufügen. Daher raten Kritiker, den Test unbedingt mit einem Arzt zu besprechen. In Deutschland beispielsweise gilt das Gesetz, dass die Ergebnisse der Gendiagnostik dem behandelnden Mediziner vorbehalten sind. Das soll sicher stellen, dass Patienten zu allen Erkenntnissen eines Tests fachkundig beraten werden.
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