Die Zukunft bei der Krebsvorsorge hat begonnen - Impfen gegen zwei Krebsarten heute schon möglich
Nach langjähriger Forschung sind nun Erfolge durch Impfungen gegen Krebs zu verzeichnen
Impfungen gegen Krebs: Dieses Szenario ist bereits bei zwei Krebsarten möglich. Professor Harald zur Hausen vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg hatte 2008 den Nobelpreis für seine Entdeckung bekommen, dass bei bestimmten Arten von Krebs, Viren als Auslöser festzumachen sind. Damit war der Weg frei, um durch gezielte Impfungen, eine wirksame Immunisierung zu erreichen. Bisher ist es bei Gebärmutterhalskrebs und Leberkrebs gelungen.
Falsche Gerüchte über Impfung bei Gebärmutterhalskrebs
Seit 2007 gibt es für Mädchen die Gelegenheit, sich gegen Gebärmutterhalskrebs impfen zu lassen. Anfangs noch fast enthusiastisch aufgenommen, gehen die Zahlen der geimpften jungen Frauen derzeit zurück. Grund sind verschiedene Berichte über vermeintliche Nebenwirkungen.
Nur rund 30% der Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren sind aktuell in Deutschland immunisiert. Dem stehen zum Beispiel 84% Australierinnen gegenüber. Obwohl die Impf-Gegner keinen gesicherten Nachweis zu Nebenwirkungen erbringen konnten, sind viele Frauen verunsichert.
Auch Jungen sollten sich nach Meinung von Professor zur Hausen impfen lassen. Damit würde die Ansteckungsrate sinken. "Bei globaler Impfung beider Geschlechter könnten wir die Papillom-Virustypen, gegen die die Impfung schützt, vollständig ausrotten", erklärt Professor Harald zur Hausen. Der gleiche Virus verursacht auch Krebserkrankungen im Rachen und in der Analregion.
Impfung gegen Leberkrabs lässt Erkrankungsrate zurückgehen
Die zweite Krebsart, die auf eine Impfung anspricht, ist der Leberkrebs. Sein Auslöser sind Hepatitisviren. Meist tritt er nach einer entzündlichen Lebererkrankung auf. So ist laut einer Studie aus Taiwan die Erkrankungsrate um 70% zurückgegangen. Dort wurde kurz nach der Geburt geimpft. Professor zur Hausen kann sich vorstellen, dass auch Magenkarzinome, die durch bestimmte Bakterien hervorgerufen werden, in naher Zukunft vorbeugend behandelbar sind.