Digitale Selbstoptimierung - wie sinnvoll sind moderne Gesundheits-Apps?

Von Dörte Rösler
22. April 2014

Wir leben im Zeitalter der Selbstoptimierung. Das meinen jedenfalls Trendforscher und verweisen dabei auf die anschwellende Flut von Smartphone-Apps, mit denen wir jederzeit und überall unsere Gesundheit messen können. Ob Urin-Check oder Pulskontrolle, Stressmanager oder Kalorienzähler - das Self Tracking gehört inzwischen für viele Deutsche zum Alltag. Aber wie sinnvoll ist das wirklich?

Nicht alle Apps sind sinnvoll

Mediziner sehen in der zunehmenden Beschäftigung mit der Gesundheit zunächst einmal einen Vorteil. Angesichts der riesigen Auswahl an Apps ist jedoch schwer, den Überblick zu behalten. Und manches Mini-Programm bietet auch nur minimale Sicherheit. So warnen Ärzte zum Beispiel vor Diagnose-Apps, denn wer verdächtige Hautflecken per Smartphone-Kamera checken lässt, vergeudet eventuell wertvolle Zeit.

Auch Applikationen wie "Ucheck" zur fotografischen Urinkontrolle oder "Play-it-Down" zum Testen der Hörfähigkeit haben nur einen beschränkten Nutzen. Der Schnelltest mit dem Smartphone kann einen Besuch beim Facharzt nicht ersetzen.

Hilfreiche Gesundheits-Apps

Sinnvoll sind die mobilen Programme jedoch bei Krankheiten, die eine regelmäßige Kontrolle von Daten erfordern - etwa Diabetes oder Herzprobleme. Betroffene können sich per App an die Einnahme von Medikamenten erinnern lassen, Blutzuckerwerte dokumentieren und mit einem Schrittzähler ihren Energieverbrauch überwachen. So haben sie jederzeit einen guten Überblick über ihre Werte - und können die Daten schnell an behandelnde Ärzte übermitteln.

Erste-Hilfe-Tipps, Patiententagebücher und Trainingspläne mit Erinnerungsfunktion können ebenfalls hilfreich sein. Ob die Überwachung der Emotionen mit Webseiten wie "Moodscope" oder "Trackyourhappiness" tatsächlich glücklicher macht, ist jedoch zu bezweifeln.