Drusen im Auge - Wie die Ablagerungen unter der Netzhaut entstehen

Forscher entschlüsseln die Entstehung der Ablagerungen, die zu Sehkraftverlust und Erblindung führen können

Von Cornelia Scherpe
23. Januar 2015

Unter der Netzhaut im Auge kann es zur Ansammlung kleiner Ablagerungen kommen, die man in der Medizinwelt "Drusen" nennt. Diese Ablagerungen stören zunächst weder durch Schmerzen, noch mindern sie die Sehkraft des Betroffenen.

Sie können sich jedoch in so großer Zahl ansammeln, dass die Versorgung des Auges mit Nährstoffen gestört wird. Dies muss man sich wie eine Straße vorstellen, auf der sich so viel Müll ansammelt, dass die Autos nicht mehr fahren können.

Ursachen und Risiken der Makuladegeneration

Durch die Unterversorgung sterben dann mehr und mehr Zellen ab, was in einer Makuladegeneration enden kann. Die Makuladegeneration ist das häufigste Augenleiden in westlichen Zivilisationen und führt schrittweise zu einer Erblindung.

Es sterben zunächst die Zellen am schärfsten Punkt des Sehens ab - in der Macula - und der Verlust des Sichtfeldes breitet sich aus. Die Gefahr der Drusen ist schon seit einiger Zeit bekannt, doch ihre Entstehung war den Augenärzten ein Rätsel. Dieses Rätsel wurde nun von britischen Forschern gelöst.

Entstehung der Drusen entschlüsselt

Die Wissenschaftler durften die Augen von 30 Verstorbenen untersuchen. Bei allen Toten war die Drusenbildung zum Zeitpunkt des Versterbens in einer unterschiedlichen Phase gewesen.

Dabei fanden die Forscher kleine Kügelchen, die gerade einmal zwischen 0,5 bis 20 Mikrometer groß waren. Auffällig war, dass sie sich genau an dem Ort befanden, wo auch die Drusen vorkommen: unter der Netzhaut.

Die Analyse ergab, dass die Kugeln aus Phosphat und Kalzium bestehen, genau wie Drusen. Die Forscher schlussfolgern daraus, dass es diese kleinen Kügelchen sind, die den Kern der Drusen bilden.

Die äußeren Schichten werden später durch Fette und Eiweiße gebildet, die der Körper eigentlich abbauen will. Sie bleiben aber an den Kernen hängen und vergrößern das Gebilde so nach und nach.