Ebola-Ausbruch in Guinea - Neuer Stamm des heimtückischen Virus entdeckt

Von Nicole Freialdenhoven
23. April 2014

Mitte März kam es im westafrikanischen Guinea zu einem neuen Ausbruch der gefürchteten Ebola-Krankheit, die nach jüngsten Daten insgesamt 135 Tote gefordert hat. Wissenschaftlern aus Deutschland, Frankreich und Italien gelang es mit Hilfe des "European Mobile Laboratory" nicht nur die richtige Diagnose zu stellen und andere ähnliche Krankheiten wie das Lassa-Fieber auszuschließen, sondern auch den Verlauf des Ebola-Ausbruchs zu rekonstruieren.

Zweijähriges Mädchen ist Patient Zero

Ein erst zwei Jahre altes Mädchen wurde als Patient Zero identifiziert, d.h. als erster infizierter Patient. Das Mädchen war im Dezember 2013 erkrankt und nur vier Tage später verstorben.

In der Zwischenzeit hatte es jedoch nicht nur drei Familienmitglieder angesteckt, sondern auch eine Krankenschwester und eine Hebamme, die das Ebola-Virus anschließend weiterverbreitete. Aus dem abgelegenen Gebiet um die Orte Guéckédou, Macenta und Kissidougou gelangte das Virus schließlich in die Hauptstadt Conakry.

Wie sich das Mädchen infizierte ist unklar

Wie sich das Mädchen infizierte, ist derzeit jedoch noch nicht klar. Unter Verdacht stehen drei mögliche Arten von Flughunden, die in dieser Region weit verbreitet sind, doch bislang konnte bei ihnen kein Virus nachgewiesen werden. Zugleich scheint es sich um eine neue Form des Ebola-Virus zu handeln, die zwar mit dem bekannten Zaire-Ebolavirus eng verwandt ist, sich aber im Erbgut unterscheidet. Daher wird nicht vermutet, dass das Virus aus den Nachbarländern eingeschleppt wurde.