Ebola verursacht Spätfolgen im Gehirn
Die Auswirkungen der Infektion mit dem Ebola-Virus beeinträchtigen die Psyche und das zentrale Nervensystem
Seit vor rund zwei Jahren die Ebola-Epidemie die Menschen in Westafrika heimsuchte, sind circa 28.000 Krankheitsfälle erfasst worden. Viele Patienten sind verstorben, andere konnten vor dem Tod bewahrt werden. Eine aktueller Kongress in den USA macht allerdings darauf aufmerksam, dass auch die Überlebenden teils ein schweres Los haben.
Die Ärzte berichten von Fällen, in denen Patienten nach der Infektion nicht nur körperliche Symptome zeigten, sondern auch psychiatrische Auffälligkeiten entwickelten. Bei vielen war vorher nie ein psychologisches Leiden aufgefallen, was den Ebola-Virus als Ursache in den Fokus rückte.
Beeinträchtigungen des Gehirns
Der Verdacht bestätigte sich auch, als einzelne Patienten genau untersucht wurden. Obwohl das Virus in ihrem Blut nicht mehr nachweisbar war, hatte es sich in das Gehirn ausgebreitet und richtete dort Spätschäden an.
Bei einer Patientin im mittleren Alter hatte sich der Zustand nach der Behandlung erst deutlich gebessert und dann radikal verschlechtert. Sie zeigte schwere Verwirrtheit und fiel ins Koma. Als sie nach Wochen wieder erwachte, war ihr Gedächtnis beeinträchtigt und ein CT zeigte, dass die Gehirnmasse geschrumpft war. Der Fachausdruck dafür lautet Hirnatrophie.
Schäden im Zentralen Nervensystem
Eine andere Patientin erlitt nach zunächst überstandener Ebola-Infektion plötzlich eine Meningitis (Hirnhautentzündung) und bekam Halluzinationen. Starke Schwäche machte sie bettlägerig und führte schließlich zum Tode. Ein Mann mit vergleichbaren Spätfolgen verstarb nach einem epileptischem Anfall.
Schäden im Zentralen Nervensystem scheinen demnach eine mögliche Spätfolge der Infektion mit dem Ebola-Virus. Wie genau das Virus dabei vorgeht und welche Möglichkeiten der künftigen Prävention denkbar sind, muss nun erforscht werden.
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